So gelingt Erziehung heute

ISBN-10: 3407858795
ISBN-13: 978-3407858795
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Bewertung: fünf von fünf Raben

Zunächst einmal grenzt sich Wolfgang Bergmann deutlich von Michael Winterhoff und seinem ersten Buch „Warum unsere Kinder Tyrannen werden“ ab: Kinder, so Bergmann, sind von Anfang an auf das Eingehen von Beziehungen hin ausgerichtet, und sie müssen zu “angemessenem” Verhalten nicht extra konditioniert werden. Er setzt sich auch mit dem gesellschaftlichen Klima auseinander, in der ein solcher Titel ein Bestseller werden kann: ein Einspruch gegen den Ruf nach immer mehr Zucht und Ordnung in der Kindererziehung.

Dabei leugnet er Fehlentwicklungen nicht, erklärt sie aber nicht mit einer absurden Häufung schwerer seelischer Störungen, sondern mit Blick auf die gesellschaftlichen Ursachen: Wenn Kinder in einer als unsicher empfundenen Welt die Garanten von Glück und Stabilität in der Familie sein sollen, werden sie überfordert. Bergmann verweist die Eltern in seinem flüssig geschriebenen Buch darauf, nicht nur in der Elternrolle aufzugehen und sich nicht nur über ihre Kinder zu definieren, sondern sich an ihren Kindern zu freuen. Er vermittelt einen entspannten Blick auf Kinder und ermutigt zu kreativen Lösungen von Konflikten.

Bisweilen bedient er Klischees und gibt Anregungen, die sicher nicht für jede Leserin praktikabel sein werden. Die Stärke des Buches liegt darin, Eltern insgesamt einen positiven Blick auf ihre Familie werfen zu lassen, nicht in einzelnen „Tricks“, mit denen man den Nachwuchs möglichst effektiv erziehen könnte. Von daher ist es eher ein Titel zur Erinnerung und Vergewisserung für „Fortgeschrittene“ in Sachen Gelassenheit und gleichwürdigem Umgang, es ist aber zu hoffen, dass es auch einem breiteren Publikum neue Lust aufs Familienleben vermittelt.

Trotz mancher Weitschweifigkeit bekommt der Titel von mir fünf Raben.

Bewertung: fünf von fünf Raben

Annette Jantzen

rororo; Auflage: 4 (1. Februar 2006)
ISBN-10: 3499619970
ISBN-13: 978-3499619977
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Kinder, die ohne Mutter aufwachsen sind zu bedauern. Wer würde da widersprechen?! Dürfen Mütter wenigstens zeitweise ihren Interessen nachgehen, ohne Kind am Rockzipfel und ohne dass es psychisch Schaden nimmt? Zuweilen verbissene Diskussionen zum Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf und ab welchem Alter Kinder reif für familienergänzende Betreuung sind, finden auch in unserem Rabeneltern-Forum statt. Mütter stehen dabei im Fokus der Kritik, während von Vätern zumeist nur selten die Rede ist, wenn überhaupt. Mütter, ob mit oder ohne Partner, teilen scheinbar gottgegeben  ein gemeinsames Schicksal – sie tragen überwiegend die komplette Verantwortung für den Nachwuchs. In unseren (deutschen (?)) Köpfen ist offenbar auf Gedeih und Verderb verankert – Mutter ist die Beste! Kommt da dieses Buch gerade zur rechten Zeit?

Für Frank Beuster, Lehrer in Hamburg und Vater von zwei Söhnen, steht vor allem die Welt der Jungs Kopf. Sein Buch ist ein Buch über Kinder und ihre Väter. Alle Kinder brauchen Mutter UND Vater, betont Frank Beuster. Das Dieses Buch thematisiert jedoch ausdrücklich die Situation der Jungs.

Um euch einen Eindruck von den angesprochenen Themen zu vermitteln, zitiere ich einfach die Hauptüberschriften:

Männliche Sozialisation bei Männermangel

Fast ausschließlich Frauen sind es, die sich um Kinder kümmern – die Mutter, die Tagesmutter, die Erzieherin, die Lehrerin –  bis Mädchen und Jungen in die weiterführende Schule kommen. Das ist keine neue Erkenntnis. Was aber bedeutet diese einseitige Ausrichtung auf das Weibliche für Jungs?

Wann ist ein Mann ein Mann?

Frank Beuster geht davon aus, dass Jungs wissen wollen, wie Männer ticken (genauso wie Mädchen analog dazu sich am Weiblichen orientieren). Dazu gehört Alltägliches wie das Pflegen des Körpers, die Rasur, das Einkleiden, das Verhalten von Männern unter Männern, der Umgang mit Frauen und, ganz wesentlich, wie reagieren Männer auf Stress und Konflikte, was ist mit Gefühlen? Jungs brauchen positive männliche Vorbilder. Der erste Mann auch im Leben von Jungen ist der eigene Vater!  Jungs brauchen, und das können Mütter beim besten Willen nicht leisten,: z. B.

  • starke aktive Väter
  • Väter mit Haltung, an denen sie sich reiben können
  • eine verständnisvolle männliche Aufsicht über ihr Leben
  • Herausforderungen
  • Grenzen
  • Orte für Männer

Erster, Zweiter, Loser

Jungs lieben es, sich zu messen. Erster zu sein scheint ihnen überlebenswichtig. Doch wie werden sie darin unterstützt, auch mal verlieren zu können, ohne ihre ganze Person damit in Frage zu stellen oder sich mit Fäusten zu wehren statt mit Worten?

Welche Rolle in welcher Welt?

Kinder erleben ihre Väter häufig als den Mann, der die Familie verlassen hat (oder von Müttern rausgeschmissen wurde, die keine Lust hatten, ein weiteres „Riesenbaby“ versorgen zu müssen) oder der sich in den Job flüchtet und nur als Wochenendvater präsent ist oder – obwohl er Zeit hätte – der sich lieber um seine eigenen Interessen kümmert. Frank Beuster sieht die Zukunft von Jungs in einem düsteren Licht. Weil Schule sich nicht auf die Bedürfnisse von Jungs einstellt, nämlich ihnen Zeit und Raum gibt, um z. B. ihrem Bewegungsdrang nachgehen zu können, werden Jungs oft als Unruhestifter, Klassenclowns oder ganz einfach desinteressiert, nicht zu bändigen oder gar ohne Grund gewalttätig von ihren zumeist Lehrerinnen wahrgenommen. Unbewusst wird ihnen ankreidet, wofür sie selber gar nichts können. Sie haben relativ zu den Mädchen durch die gesamte Schullaufbahn hinweg die schlechteren Noten. Insbesondere ihre Lesekompetenz  lässt häufig zu wünschen übrig. Doch, wie sollen Jungs zu kritischen und verantwortungsbewussten Männern heranwachsen, wenn sie die immer komplexere Welt nicht mehr verstehen? Auch soziale Kompetenzen werden in der Welt von morgen eine noch größere Rolle spielen als heute schon. Mädchen, die aufgrund ihrer Sozialisation diese Fähigkeiten praktisch von klein auf bereits beigebracht bekommen, sind für die Zukunft gewappnet. Und die Jungs?

Diagnose Junge – und die Medizin?

Zum Schluss des Buches versucht Frank Beuster Wege aus der Katastrophe aufzuzeigen und listet alt bewährte „Hausmittel“ auf, wie z. B. gemeinsame Tischzeiten mit der ganzen Familie oder echtes Interesse der Eltern am Alltag ihrer Jungs. Er denkt aber auch über neue Wege nach, wie z. B. den Männermangel im Leben von Jungen mit Paten zu beheben wäre, die Zeit und Herz für Jungs haben – im Sportverein, in Nachmittagsangeboten verschiedener Träger.
Auch muss Schule an die Bedürfnisse von Jungs angepasst werden u. a. muss ihr Bewegungsdrang adäquat berücksichtigt werden.
Statt Wehrpflicht – Einführung eines sozialen Jahres.

Im Anhang nennt Frank Beuster eine Auswahl von Anlaufstellen in den Bundesländern, die mit Jungen arbeiten und eine Linkliste.

Fazit

Frank Beuster appelliert in diesem Buch vor allem eindringlich an Väter und Politik: lasst Jungen nicht alleine, kümmert euch. Sofort!

Ich bin Mutter zweier Söhne. Meine Jungs haben einen Vater, der sich kümmert. Viele ihrer Freunde und Klassenkameraden aber haben solche Väter nicht. Bei der Lektüre des Buches wurde ich zunehmend deprimierter. Mir war, als würde ich wie im Schleudergang einer Waschmaschine an die Wand gedrückt. Meine Gedanken drehten sich im Kreis, so wie die Botschaft dieses Buchs – die Verlierer der Zukunft sind Jungs, Jungs, Jungs –  etwa auch meine? Na und, sagen viele Mädchenmütter – das wäre endlich mal gerecht. Wäre es das?
5 Raben von eulalie

Bewertung: 5 von 5 Raben

La Leche League Schweiz (1999)
ISBN-10: 390667505X
ISBN-13: 978-3906675053
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Ein kleines Buch im Postkartenformat, das ich soeben zu meinem Lieblingsratgeber erkoren habe! Es enthält genau die Tipps, die ich gerne gehört hätte, als ich Mutter geworden bin und vor lauter gutgemeinten Ratschlägen nicht wusste, wohin. Das Geniale daran: Die in den meisten Fällen wohl ohnehin erschöpfte und nicht unbedingt lesefreudige Mutter muss sich nicht durch einen dicken Wälzer mit langen Kapiteln und versteckten Informationen durcharbeiten, sondern findet kurze & prägnante Weisheiten (in Großdruck – nicht mehr als ein bis zwei Sätze pro Seite), aufgelockert durch ein paar lustige Strichmännchenzeichnungen.
Neben alltagspraktischen Hinweisen (Tipp 17: „Trage während der ersten Lebenswoche deines Kindes tagsüber deinen Bademantel. Dies wird Besucher davon abhalten, zu lange zu bleiben.“, Tipp 65: „Versuche deine Reaktionen umso sanfter zu gestalten, je müder oder ärgerlicher du wirst. Das hilft.“) findet sich auch Lebensphilosophisches (Tipp 80: „Das erste Baby einer Familie ist wirklich mutig, als Erstes zu kommen: Es bringt seiner Mutter die Kunst des Mutterseins bei.“) und natürlich Hinweise zum Stillen, Familienbett und Tragen.
Ich könnte eigentlich jeden einzelnen der 101 Tipps hier zitieren, weil ich sie alle so gut auf den Punkt gebracht finde. Auf jeden Fall bekommt ab jetzt jede meiner Bekannten, die ein Kind erwartet, dieses Buch von mir geschenkt: So kann ich die wichtigsten „Rabeneltern-Grundregeln“ unter die Leute bringen, ohne mich als allzu missionarisch outen zu müssen ;-). Diskreter und unverfänglicher kriege ich meine Überzeugungen nie an die Frau!!!

(Ach ja: Auf Englisch gibt es so ein ähnliches Buch auch für Väter: „Fatherwise: 101 tips for a new father„. Ob die deutsche Übersetzung schon erhältlich ist, weiß ich nicht.)
Molly

Bewertung: 5 von 5 Raben

Der natürliche Weg mit oder ohne Windeln.
Anahita-Verlag
ISBN-10: 398136581X
ISBN-13: 978-3981365818
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Jetzt sind wir schon so off-stream wie möglich Wink und bilden uns ein, wirklich viele tolle alternative Ideen umzusetzen, und dann kommen so ein paar Mütter daher und setzen noch einen drauf, indem sie meinen, Babys bräuchten keine Windeln. Man sollte doch – bei aller Liebe! – die Kirche im Dorf (und die Windel am Popo) lassen und sich das Leben nicht unnötig schwer machen in krampfhafter Rückbesinnung auf irgendwelche Wurzeln, die lange keinen Bezug mehr zu unserem heutigen Leben haben.

Doch irgendwie lässt es einem keine Ruhe, irgendwie ist vielleicht doch etwas dran, irgendwie sind es ja doch scheinbar ganz normale Leute, die das ausprobieren und probieren geht über studieren und mehr als in die Hose gehen, kann’s ja nicht…

Und wenn man dann so weit ist in Gedanken, ist’s nur noch ein kleiner Schritt. Bei diesem erweist sich der Ratgeber von Laurie Boucke als ein äußerst hilfreicher Begleiter. Die Amerikanerin hat drei Bücher zu diesem in unserer Kultur verschollenen Thema verfasst, mit dem sie sich in der Praxis bei ihrem jüngsten von drei Söhnen auseinandergesetzt hat, und zu dem sie auch durch zahlreiche Auslandsaufenthalte Erfahrungen sammeln konnte.

„TopfFit!“ ist eine umfassende und dabei aber mit nur 150 Seiten auch prägnante und gut lesbare Zusammenfassung dieser Erfahrungen und Erkenntnisse, die sowohl dem „Einsteiger“ helfen, als auch denen, die „windelfrei“ schon länger praktizieren, immer wieder hilfreiche Tipps und Ermutigung bieten.

Neben grundlegenden Fragen („Wer kann diese Methode benutzen?“ „Woher weiß ich, wann mein Baby muss?“ „Werden die Leute mich für verrückt halten?“) und Ausführungen zur dahinterstehenden Philosophie sowie Gedanken über den Umweltaspekt, finde ich besonders die konkreten Tipps sehr hilfreich. Es werden zwei Entwicklungsphasen unterschieden, die anfängliche „Im-Arm-Phase“, wenn das Baby von den Eltern zum Pieseln oder Käckern „abgehalten“ wird, und die „Töpfchenphase“, in der es selbst sitzen kann.
Für jede Phase wird eine Vielzahl von praktischen Tipps gegeben, über das Kennenlernen der kindlichen Ausscheidungsmuster und Signale bis hin zu Töpfchenstreiks, wenn scheinbar gar nichts mehr geht. Die vielen Fotos machen es leichter, sich das für uns ungewohnte „Ritual“ des Abhaltens vorzustellen.
Ein Extra-Kapitel befasst sich mit der Möglichkeit, diese Methode auch nach dem empfohlenen Startalter (idealerweise in den ersten Lebensmonaten, wenn das Baby noch nicht daran gewöhnt ist, IN die Windel zu machen) zu beginnen.

Medizinische Meinungen, Studien und grundlegende anatomische Erklärungen zur vielzitierten Schließmuskelkontrolle führen eindrücklich vor Augen, wie bloße Theorien über die späte Bereitschaft sauber zu werden in Verknüpfung mit einer millionenschweren Wegwerfwindelindustrie es geschafft haben, die TopfFit-Methode im Laufe nur weniger Generationen nicht nur vollständig aus dem westlichen Denken auszuradieren, sondern sie auch noch mit Missverständnissen, Ängsten und dem Stigma der Lächerlichkeit zu versehen.

Das Buch räumt mit Mythen auf („Es ist zu aufwändig“, „Es ist gefährlich“, „Freud sagt“…), liefert konkrete Erfahrungsberichte zu unterschiedlichen Lebenssituationen und öffnet den Horizont durch kulturübergreifende Studien.

Bei alledem gelingt es der Autorin, die Individualität des Kindes und der jeweiligen Familie immer wieder in den Vordergrund zu stellen, so dass weder Leistungsdruck noch Erwartungshaltungen aufgebaut werden. Natürlichkeit und Gelassenheit stehen im Vordergrund, begleitet von der simplen Botschaft: „Dein Baby ist bereit, wenn du es bist.“

Nun gehöre ich ja zu denen, deren anfängliche Babyratgebersucht mittlerweile sehr gedämpft ist. Doch Tatsache ist, dass dieses Thema wirklich restlos aus unseren Gehirnen ausgerottet wurde. In den ersten Wochen unseres topffiten Daseins mit meinem zweiten Baby griff ich begierig nach jedem Erfahrungsbericht und jedem noch so kleinen alltagspraktischen Tipp. Eine bessere Zusammenfassung von allem Wissenswerten zu TopfFit ist mir bisher nicht begegnet. Molly

Bewertung: 5 von 5 Raben

224 Seiten
La Leche Liga; 2. Auflage: März 2003
ISBN-10: 3932022130
ISBN-13: 978-3932022135
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Extrem empfehlenswert für alle Frauen, die sich unversehens als Langzeitstillende wiederfinden!
Es werden die Besonderheiten des Stillens in den einzelnen Lebensjahren beschrieben, außerdem die Probleme, mit denen frau durch die Umwelt oder auch die eigene Psyche konfrontiert ist. Da stellt sich bei der Lektüre das beruhigende Gefühl ein, nicht allein zu sein…
Den Schreibstil finde ich teilweise nicht ganz so schön, was vermutlich an der direkten Übersetzung aus dem Amerikanischen liegt.
Juli

Bewertung: 5 von 5 Raben

Empfehlenswert für alle Frauen, die ein bisschen länger als „alle anderen“ stillen. Es gibt Rückhalt und Motivation, weiterzustillen und geht auf die evtl. Stillprobleme der einzelnen Lebensjahre ein. Ich schaue auch ab und zu noch hinein, nur um die Gewissheit zu haben, „das ist ja alles ganz normal“.
Janina

Bewertung: 5 von 5 Raben

Südwest Verlag
ISBN-10: 3517086339
ISBN-13: 978-3517086330
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alt

Dass das deutsche Bildungssystem nicht das beste ist, steht mindestens seit der ersten PISA-Studie fest und seitdem wird eher geflicktschustert als konkrete Reformen wirklich ohne Wenn und Aber umzusetzen.

Sabine Czerny, bayrische Grundschullehrerin, schreibt in ihrem Buch „Was wir unseren Kindern in der Schule antun …und wie wir das ändern können“, was sie unter anderem mit der Schulbehörde Bayerns alles erlebt hat, von Mobbing in der Schule bis zur Strafversetzung – alles, weil sie ihren Unterricht so gestaltet, dass alle Kinder ihre Lernmotivation behalten und in ihrem eigenen Tempo lernen können. Die Lehrerin spricht von einem großen „Mosaikbild“, in dem jedes Kind seine eigenen (kleinen) Mosaikteilchen miteinbringt – so ergibt es ein buntes, aber auch einheitliches Gesamtbild.

Es darf nicht sein, was nicht sein kann! Laut Schulbehörde gibt es nun mal dumme Kinder und schlaue Kinder, und diese müssen bereits in der dritten/vierten Klasse „sortiert“ werden; am dreigliedrigen System wird festgehalten.

Die Autorin sieht in den Leistungsbeurteilungen der Kinder mit die größten Schwierigkeiten. Noch vor wenigen Jahren wurden in den ersten Schuljahren Lernstandskontrollen (was können die Kinder schon alles? Wo stehen sie?), nun werden Proben ab dem zweiten Halbjahr 1. Klasse geschrieben – und das ganze Notenspektrum muss/soll im Sinne der Gaußschen Normalverteilung ausgeschöpft werden, d. h. es soll wenige 1er und 2er-Noten geben, viele 3er und 4er und wieder wenige 5er und 6er, so dass der Notenschnitt bei 2,6 – 3,2 liegt. Dazu müssen die Aufgaben der Proben so gestellt werden, dass die guten SchülerInnen die Punkte für ein „sehr gut“ nur bekommen , wenn sie die sogenannte „Transferleistung“ erbringen können (als Beispiel nennt Sabine Czerny eine Aufgabe über Igel, in der dann aber etwas über Bären angefragt wird).

Die Kinder werden aufgrund des Notenschnitts in den drei Hauptfächern (Deutsch/Mathe/Heimat- und Sozialkunde) auf die Haupt- oder Realschule bzw. Gymnasium sortiert. Theoretisch dürften dann auf dem Gymnasium alles nur Einser bzw. Zweierschüler sein – aber viele der SchülerInnen erhalten in den Proben schlechte Noten – es muss auch hier eben 4er, 5er und 6er-Bewertungen geben.

Laut Czerny werden die Kinder in unserem jetzigen Schulsystem gedemütigt und aussortiert – und gerade Kinder aus bildungsfernen und sozial schwachen Elternhäusern haben es in Deutschland sehr schwer, eine gute Bildung erlangen zu können, was oftmals daran liegt, dass diese Kinder die Aufgaben in den Proben nicht richtig verstehen und somit dann die falschen Antworten geben, obwohl sie es eigentlich wissen. Es entsteht ein Teufelskreis: Die Kinder (die vielleicht ein, zwei Wochen später in ihrer Entwicklung die Aufgaben hätten richtig lösen können) sehen die Note „Vier“ (= schlecht) und beziehen diese Benotung auf sich selbst und verlieren bei jeder schlechten Note die Motivation, etwas lernen zu wollen, und das Vertrauen in sich selbst, etwas leisten zu können.

Konkrete Vorschläge, wie das deutsche Schulsystem geändert werden muss, damit alle Kinder wirklich die gleichen Chancen erhalten, macht Sabine Czerny auch in ihrem Buch. Dazu gehören der Morgenkreis, die Freiarbeit, die Projektarbeit, aber auch der „gebundener Unterricht“. Die Kinder müssen dort „abgeholt“ werden, wo sie stehen und dürfen nicht demotiviert und kleingemacht werden. Frau Czerny plädiert für eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern ebenso wie für eine Wiedereinführung der Lernstandskontrollen. Die Kinder sollen alle zusammen in „einer Schule für alle“ lernen dürfen und nicht schon zum Ende der vierten Klasse aussortiert werden.

Als sehr interessant und lesenswert empfand ich auch die Zwischenkapitel u. a. zu den Themen „Gehirn“, „Intelligenz“ oder auch „Noten“: Hier hat die Autorin diverse Fakten mit Quellenangaben zusammengetragen. Unter welchen Voraussetzungen lernt das menschliche Gehirn am effektivsten? Warum sind Noten eben nicht objektiv in der Leistungsbeurteilung? Ist Intelligenz von Geburt an eine festgelegte Größe, die nicht veränderbar ist? Wie wird überhaupt die Intelligenz ermittelt?

Ein auf jeden Fall empfehlenswertes Buch, es bekommt von mir

alt

Beavi

Verlag Antje Kunstmann
ISBN-10: 3-88897-387-2
ISBN-13: 978-3888973871
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Was für ein ermutigendes Buch! Fee Czisch, ehemalige eher unfreiwillige Grundschullehrerin, wurde zur Vorsitzenden der „Aktion Humane Schule“ und arbeitet seit 2002 als Lehrbeauftragte für Grundschulpädagogik und -didaktik an der LMU in München. Sie verfasste dieses Buch, das zunächst den Ist-Zustand an vielen deutschen Schulen porträtiert, und im Anschluss daran Alternativen aufzeichnet. Alternativen, die nicht nur als theoretische Gedankenspiele zu verstehen sind, sondern auf der praktischen Erfahrung der Autorin beruhen, die während ihrer Berufspraxis zu der Erkenntnis kam, dass die „gesamte Schule […] neu gedacht [hätte] werden müssen, aber so lange konnte ich nicht warten. Deshalb entschied ich mich für meine Reform im Klassenzimmer“ (S. 39). Und das ist das Besondere an diesem Buch: Es findet keine Konzentration auf eine reformpädagogische Linie statt, sondern es wird aufgezeigt, wie aus der Fülle der Ansätze Gewinnbringendes im Alltag hier und jetzt umgesetzt werden kann, ohne sich ideologisch festlegen zu müssen.
Ich gebe zu, dass mir als Lehrerin das erste Kapitels stellenweise zu polemisch vorkam. Zu sagen, dass „öffentliche Bloßstellung, Entwürdigung, Demütigung, Beschimpfung und Bestrafung […], Missachtung, Respekt- und Gefühllosigkeit“ (S. 17) den Schulalltag an einer normalen Regelschule prägen, lässt die vielfältigen Bemühungen der Lehrerinnen und Lehrer außer Acht, die im Rahmen ihrer (oft begrenzten) Möglichkeiten doch versuchen, den Kindern gerecht zu werden. Dennoch stimme ich der Autorin zu, dass „Angst vor einander, vor der Lehrerin, vor dem Versagen, vor Ausgrenzung [,] Langeweile und Druck, Unterforderung und Überforderung gleichermaßen“ (S. 17) Grunderfahrungen eines jeden Schülers sind und in der Folge oft auch zu den oben genannten Empfindungen führen können.
Alles in allem ein deprimierendes Bild des Status Quo, an dem zwar vielerorts herumgedoktert wird, der aber noch lange nicht als „gesund“ zu bezeichnen ist.
Im Folgenden beschreibt Fee Czisch die ersten Schritte, mit welchen sie die Vereinheitlichung unseres Schulsystems in ihrer Klasse aufbrach, sich schrittweise von Frontalunterricht löste und auf diese Weise durch Individualisierung und Differenzierung den Kindern das bot, was sie brauchten. Mit Darlegung ihrer pädagogischen Quellen und anhand vieler konkreter Beispiele aus den Lernbereichen der Grundschule gibt die Autorin Einblicke in einen äußerst lebendigen und mitreißenden Schulalltag, berichtet nicht ohne Stolz von ihren Erfolgen und denen der Kinder und vermittelt eine optimistische Grundeinstellung, die nicht bei dem vielerorts üblichen Klagen über den Pisaschock und seine Ursachen halt macht.
Aus der Fülle der Ansätze und Ideen sei hier nur exemplarisch einiges herausgegriffen, was in dieser Form in Regelschulen eher ungewöhnlich ist: Das Klassenzimmer ähnelt einem Wohnraum, mit Leseecke als Rückzugsraum mit klaren Regeln, Sitzkreis und rundem Teppich für Gespräche, Gruppentischen zum Arbeiten, Aquarium, Pflanzen für die die Kinder verantwortlich sind – und einer Tafel, die nicht im Zentrum steht, sondern um die sich die Kinder nur dann scharen, wenn etwas Neues aufgezeichnet wird.
Dieses Miteinander ohne vorgeschriebene Sitzordnung in lehrerzentriert ausgerichteten Sitzreihen erzeugt kein orientierungsloses Chaos, sondern ermöglicht konzentriertes Arbeiten an weitgehend selbst gewählten Themen. Wochenpläne weisen den Weg: Kinder wissen, was im Lauf der Woche bearbeitet sein muss, wählen sich dazu Übungen und Aufgaben entsprechend ihrer Interessenlage aus Regalen voller attraktiver Arbeitsmaterialien – lernen aber nie im Klingeltakt.
Auch ist es nicht Notendruck, der die Kinder zwingt etwas zu „lernen“, sondern sie wollen es aus Interesse und Neugier. Die Autorin beschreibt, wie sie anhand von Aufzeichnungen den Überblick über den Leistungsstand und die Entwicklung der Kinder behält, wie sie versucht, eine Benotung weitgehend zu umgehen und nur im nötigsten Maß so sensibel wie möglich einsetzt.
Ihre Darstellung von Unterrichtsprojekten und Exkursionen ist so lebendig, dass man neidisch und wehmütig an seine eigene Schulzeit zurückdenkt, in der wohl die wenigsten von uns derartige Erfahrungen sammeln konnten.
Und es kommt stellenweise auch so etwas wie ungläubige Skepsis auf, wie all dies wirklich so unproblematisch umgesetzt werden kann. Neben Entschlossenheit, Engagement und Unmengen von Energie ist nicht zuletzt auch die Kooperation von Eltern, Kollegen und Schulleitung von großer Bedeutung – was Fee Czisch dankend anerkennt.
Als Lehrerin in einer weiterführenden Schule kann ich die auf die Grundschule zugeschnittenen Vorschläge nicht eins zu eins übernehmen, dennoch ist das Buch sowohl in seiner Grundeinstellung als auch durch einzelne Denkanstöße inspirierend. Für Eltern ist insbesondere das Plädoyer zur Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule von Interesse. Der Klappentext fasst es eigentlich am treffendsten zusammen: „Wer Kinder – ihre Bedürfnisse wie ihre Fähigkeiten – wirklich ernst nimmt, braucht nicht die (gleichwohl notwendige) große Reform von oben abzuwarten, um ihnen – endlich – eine grundlegend andere Schule anzubieten. – Ein Buch, das Lehrern wie Eltern Mut macht, gleich morgen damit anzufangen.“
Molly

Bewertung: 5 von 5 Raben

Beziehung statt Erziehung
Books on Demand (Anahita); Auflage: 2. A. (Juli 2006),
rezensiert wurde die 1. Aufl. 2004
ISBN-10: 3937797106
ISBN-13: 978-3937797106

Verlag: tologo Verlag; Auflage: 3 (1. Juli 2010)
ISBN-10: 393779722X
ISBN-13: 978-3937797229

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Bewertung: 5 von 5 Raben

Julia Dibbern räumt auf mit Ammenmärchen! Und dies tut sie in einem solchen Maße, dass es selbst einigen von uns „Rabenmüttern“ schon fast „extrem“ vorkommen mag. Doch die Autorin ist gern „extrem“, wenn dieser Begriff ihre Art des Umgangs mit ihrem Kind beschreibt, denn das Ergebnis, ihr geborgenes Baby, gibt ihr Recht in dem was sie tut. Sie hört auf ihr Herz und in erster Linie auf ihr Kind. Es ist so einfach, seinem Kind voll und ganz zu vertrauen und durch das Vertrauen des Kindes das Richtige für dessen Wohl zu tun, wenn man sich von gängigen Meinungen, dem eigenen Erleben in der Kindheit und gesellschaftlichen „Normen“ gelöst hat. Die Autorin plädiert dafür, dass Kinder instinktiv wissen, was sie brauchen und es uns mitteilen. Der Schlüssel ist die Kommunikation, die wir in einigen Bereichen wieder neu erlernen müssen. Ob es nun darum geht, wann das Baby Hunger hat, wieviel Nähe es braucht oder ob es seinen Frust in den Armen der Eltern loswerden will, für alle Bedürfnisse gibt es eine Ausdrucksweise und eine Art, damit umzugehen, sodass sich das Kind ideal entwickeln kann. In „Geborgene Babys“ wird (werdenden) Eltern durch viele Erfahrungsberichte (der Autorin und anderer Eltern) veranschaulicht, wie gut wir auch (oder gerade!) ohne den ganzen „Industriekram“ auskommen und dafür sorgen können, dass unsere Babys glücklich sind und sich geborgen fühlen. Ein explizites Beispiel dafür ist u.a. das Kapitel „Windelfrei!“, in dem erklärt wird, warum Babys keine Windeln brauchen. Alles, was wir fürŽs Elternsein benötigen, tragen wir in uns. Auch wenn nicht jeder mit der Vorgehensweise der Autorin gleicher Meinung ist und für sich entscheidet, einen anderen Weg zu gehen, finde ich ihre Sicht der Dinge anregend und diskussionswürdig. Je mehr Menschen sich mit Alternativen auseinandersetzen und erkennen, dass nicht immer gut ist, was „alle so machen“, desto eher wird an veralteten und eingerosteten Verhaltensmustern gerüttelt und etwas verändert. „Geborgene Babys“ enthält jedenfalls einige Aspekte, die viele LeserInnen überraschen und hoffentlich zum Nachdenken (und -ahmen?) anregen werden. Sehr schön finde ich die unterschiedlichen Geburtsberichte, besonders interessant den Bericht über eine „Lotusgeburt“. Ich habe das Buch förmlich verschlungen und wünsche euch allen viel Spaß beim Lesen! Vielleicht tauschen wir unsere Meinung darüber mal im Rabeneltern-Forum aus…
Nana

Bewertung: 5 von 5 Raben

Kösel (Juli 2005)
ISBN-10: 3466306922
ISBN-13: 978-3466306923
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Mein Fazit sei diesmal gleich vorangestellt: Dieses Buch zu lesen, das mit 155 Seiten einen angenehm bescheidenen Umfang hat, lohnt sich nicht nur für Eltern, deren Kinder Aussprachestörungen aufweisen, sondern für alle Eltern. Denn neben dem theoretischen (sehr gut verständlichen) ersten Teil enthält es im zweiten Teil eine Vielzahl von Tipps zur spielerischen Förderung von Kindern in allen Bereichen. Nicht aber, auch das sei gleich gesagt, zur gezielten Förderung in Bezug auf einzelne Aussprachestörungen. Diese sollten der logopädischen Therapie vorbehalten bleiben.
(Aus eigener Erfahrung mit meinem älteren Sohn weiß ich, wie gezielt und relativ rasch eine solche Therapie helfen kann und welche Freude Kinder daran haben können. Zur Abklärung, ob eine Aussprachestörung bzw. Auffälligkeit therapiebedürftig ist oder nicht, kann der Kinderarzt oder ein HNO-Arzt ein Rezept für einen so genannten Logo-Status ausstellen, das ist eine Verordnung für eine logopädische Diagnostik. Beim Logopäden erhalten die Eltern dann eine Beratung, eine Einschätzung des sprachlichen Entwicklungsalters ihres Kindes und gegebenenfalls eine Therapieempfehlung.)

Wie bereits gesagt, gliedert sich das Buch in zwei Teile. Im ersten Teil: „Sprachentwicklung und Sprachstörungen bei Kindern“ geben die Autoren einen Einblick in die kindliche Sprachentwicklung und einen Überblick über die häufigsten Sprachstörungen, aber auch Tipps, wie Eltern die Sprachentwicklung ihres Kindes positiv beeinflussen können – zunächst allgemein (z.B. durch Stillen, durch Sprechen mit dem Kind, durch die Förderung der Bewegungsentwicklung), im Folgenden nach Altersstufen. Dieser Teil endet mit einem Kapitel „Wann sollten Sie Hilfe suchen?“ (darin wird unter anderem erläutert, warum eine rechtzeitige Initiative der Eltern bei möglichen Sprachstörungen so wichtig ist) und einem Protokollbogen zur Überprüfung der Aussprache mitsamt Hinweisen zu dessen Auswertung,  anhand dessen man die Aussprache seines Kindes kontrollieren und altersgemäß einstufen kann.

Im zweiten Teil „So können Sie Ihr Kind selbst fördern“ erfährt man, wie sich die Aussprache und ein gutes Sprechvermögen des Kindes auf vielfältige Weise unterstützen lassen. In diesem  umfangreichsten Teil des Buches findet sich eine Vielzahl phantasievoller und abwechslungsreicher Spiele aus den Bereichen Hörwahrnehmung, Bewegungsförderung, Sinneswahrnehmung, Atmung und Sprechwerkzeuge. In diesem Teil wird noch einmal ganz deutlich, wie sehr die Sprachentwicklung mit der gesamten körperlichen und sensorischen Entwicklung in engem Zusammenhang steht und dass Förderung auf den verschiedensten Gebieten gleichzeitig Sprachförderung sein kann.

Im Anhang des Buches werden Einrichtungen aufgelistet, die in Fragen der Sprachförderung Rat und Unterstützung bieten („Wo bekommen Sie Hilfe?“), wobei auch auf schweizerische und österreichische Bezeichnungen eingegangen wird, es werden auf Fotos so genannte Lautgebärden vorgestellt, die dem Kind die korrekte Wahrnehmung von Lauten erleichtern und zu guter Letzt werden empfehlenswerte Bücher und Spiele aufgelistet.

Für eine solche Vielfalt an Informationen und Förderungsideen auf so kompaktem Raum vergebe ich dieses Mal fünf Raben.
Roberta

Bewertung: 5 von 5 Raben

Grundlagen, Erziehungspraxis, Elternfragen
rororo
11. überarbeitete und erweiterte Auflage, Februar 2007
ISBN-10: 3499622092
ISBN-13: 978-3499622090
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Auf rund 200 Seiten führen die Autorinnen, die beide an Montessori-Grundschulen tätig sind, in die Materie ein.

Dabei gliedern sie in 4 grössere Abschnitte:

Maria Montessori – Ein Leben für das Kind, mit einem kurzen Überblick über ihr Leben und Werk.

„Hilf mir, es selbst zu tun!“ – Die Arbeit im Kinderhaus
Anschaulich wird hier unter anderem berichtet, was man sich unter einer vorbereiteten Umgebung oder Sinnesmaterial vorzustellen hat.

„Schule macht mir Spass!“ – Die Arbeit an Montessori-Grundschulen
Ausführlich wird hier über die Freiarbeit berichtet, wie eine Klasse eingerichtet ist und verschiedene Materialien wie das Goldene Perlenmaterial, die Lesedosen oder ein Geologie-Baukasten vorgestellt, mit denen Schüler in den verschiedenen Bereichen wie Mathematik, Lesenlernen und kosmische Erziehung arbeiten.

Elternfragen zur Montessori-Schule
Dieses Kapitel finde ich sehr gelungen, geht es doch auf all die Fragen ein, die auftauchen, wenn man sich für eine Nicht-Regelschule entscheidet. Unter anderem wird beantwortet, wie es mit dem Gebrauch von Computern aussieht, was Hausaufgabenpläne sind, was Fachunterricht ist oder wie der Übertritt in weiterführende Schulen gelingt.

Das Buch hat mir, durch seine vielen Beispiele aus dem Alltag, das Kind- und Schülersein in einer Montessori-Einrichtung nahe gebracht. Mit viel Herz wird geschildert wie der Tag in einem Kinderhaus oder an einer Grundschule aussieht. Die vielen Zitate und Berichte von Schülern, Lehrern und Eltern sind eine wertvolle Ergänzung zu den Erläuterungen der Autorinnen.

Abgerundet wird das Ganze dann noch durch die im Anhang aufgeführten Kontaktadressen und Links sowie eine Literaturliste.

Ein rundum gelungenes, interessantes Buch, dem ich 5 Raben gebe.
Justine

Bewertung: 5 von 5 Raben

B(r)eikost und Fingerfood ab dem 6. Lebensmonat
Taschenbuch, 96 Seiten
Urban & Fischer Verlag bei Elsevier
Auflage: 1 (Juli 2005)
ISBN: 978-3437274800
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Bewertung: 5 von 5 Raben

„Babyernährung gesund & richtig“ schildert die drei Ernährungsphasen, die ein Kind in seinen beiden ersten Lebensjahren durchläuft. Die Autorin, Gabi Eugster, kommt dabei ohne erhobenen Zeigefinger und mahnende Ratschläge aus, die Eltern allzu oft von allen Seiten bezüglich der Ernährung ihres Nachwuchses zu hören bekommen.
Immer wieder ermutigt sie die Eltern, sensibel darauf zu achten, wann und wie viel ihr Kind essen möchte. Dies beginnt bereits in der Stillzeit, wenn der Säugling sooft und solange er mag gestillt wird.
Die zweite Phase beginnt mit Einführung der Beikost, welche frühestens zu Beginn des 7. Lebensmonats erfolgen sollte. Hier legt die Autorin großen Wert darauf, dass beim Zufüttern stets eine harmonische Atmosphäre herrschen sollte, denn dadurch bleiben Eltern und Kind viele Tränen und Frust erspart. Wichtig ist auch der Hinweis, dasswährend des 1. Lebensjahres der Brei die Muttermilch ergänzt und nicht umgekehrt. Mit Hilfe von anschaulichen Beispielen wird berichtet, dass es ganz normal ist, wenn Kinder nicht täglich die gleiche Menge Brei zu sich nehmen möchten. Laut Gabi Eugster haben die Kinder das Recht auf ihren Hunger.
Viele Eltern werden beruhigt sein zu lesen, dass es ganz normal ist, wenn ein Kind, das bereits eine oder mehrere komplette Mahlzeiten zu sich genommen hat, in Zeiten der Krankheit oder sonstigen Ausnahmesituationen wieder fast voll gestillt werden möchte. Es kehrt aber nach der Genesung rasch wieder zu seiner sonstigen Ernährung zurück.
Die dritte Phase der Ernährung beginnt mit dem 2. Lebensjahr, wenn das Kleinkind anfängt, am Familientisch mitzuessen.
Die Autorin hat einfache Tipps zusammengestellt, wie aus einer Familienmahlzeit mitwenigen Änderungen eine für Kleinkinder geeignete Speise werden kann.
Obwohl immer wieder betont wird, dass Nahrungsaufnahme mehr ist als die reine Zufuhr von Nährstoffen, finden sich im vorliegenden Buch Tabellen und Informationen über Nahrungsmittel und ihre Inhaltsstoffe in den entsprechenden Kapiteln, und etwas Theorie zur Ernährungslehre für Kleinkinder kann man am Schluss des Buches nachlesen.
Ein empfehlenswertes Buch, das Eltern Mut macht, die Ernährung ihrer Kinder stressfrei anzugehen.
Angelika Quell
Dipl.-Ökotrophologin (FH),
LLL-Stillberaterin
Genf

Bewertung: 5 von 5 Raben

Ratschläge für erschöpfte Eltern, genehmigte Sonderausgabe für LaLecheLiga.
ISBN-10: 3426263785
ISBN-13: 978-3426263785

Neueste Auflage:
Verlag: Oberstebrink (2. Februar 2018)
ISBN-10: 9783963040115
ISBN-13: 978-3963040115

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Bewertung: 5 von 5 Raben

Eins sei gleich vorweg gesagt: Dieses Buch ist eine spannende Lektüre nicht nur für die Eltern mehrerer (streitender) Kinder, sondern für alle Menschen, die mit Geschwistern aufgewachsen sind. Das legt auch die Widmung nahe, die Faber/Mazlish ihrem Buch vorangestellt haben: „Allen Erwachsenen, die mit Geschwistern aufgewachsen sind und noch unverheilte Wunden in sich spüren“. Es ist erschütternd, welch große Rolle Geschwister bei der Identitätsfindung eines heranwachsenden Menschen spielen – und wie groß der Einfluss der Eltern auf die Geschwisterbeziehungen in positiver wie negativer Hinsicht ist!

Dieses Buch, das aus der langjährigen Beratungstätigkeit in Elterngruppen entstanden ist, folgt in seinem Aufbau einem mehrwöchigen Elternkurs. Es ist geprägt von der Überzeugung, dass wir als Eltern tatsächlich etwas ändern können und unser Verhalten und unsere Sprache einen großen Einfluss auf die Geschwisterbeziehung haben. „Wir können den Konkurrenzkampf verstärken oder vermindern. Wir können feindselige Gefühle unterdrücken oder Ventile für sie schaffen. Wir können dem Kampf zusätzliche Nahrung geben oder Möglichkeiten zur Zusammenarbeit aufzeigen.“ (Zitat aus der Einleitung)
Das Buch enthält neben dem Text mehrere Ratgeber-Elemente. Da sind zum einen die Spickzettel am Ende eines jeden Kapitels, die dessen wichtigste Punkte zusammenfassen. Außerdem gibt es in jedem Kapitel eine Art Comic, in dem das jeweilige Problem an sich sowie „falsche“, weil destruktive und konstruktive Lösungsmöglichkeiten dargestellt werden. Diese Bildstrecken scheinen mir besonders hilfreich, weil sie so pointiert sind.
In manchen Kapiteln gibt es zudem die Möglichkeit, eigene Reaktionen auf Verhaltensweisen und Sätze aufzuschreiben und sich so über die eigenen Gefühle klar zu werden.
Aber am eindrucksvollsten sind eigentlich die Schilderungen und Zitate aus den Gruppendiskussionen, in denen die „Kurs-Eltern“ ihre eigenen Erfahrungen mit den eigenen Kindern ebenso wie mit den eigenen Geschwistern schildern. Nahezu jeder, der Geschwister und/oder mehrere Kinder hat, wird in diesem Buch Erfahrungen und Empfindungen wieder finden, die er so oder ähnlich selbst gemacht hat. Dem Leser werden nicht nur Möglichkeiten an die Hand gegeben, durch eine Änderung des eigenen Verhaltens das Verhältnis der Kinder und deren Identitätsentwicklung positiv zu beeinflussen und somit der elterlichen Ohnmacht angesichts heftiger Geschwisterrivalitäten zu entkommen, sondern auch Erfahrungsberichte vorgestellt, die dabei helfen, die eigenen Kindheitserlebnisse mit den Geschwistern ebenso wie das aktuelle Verhältnis zu ihnen gedanklich aufzuarbeiten.
Aus dem Inhaltsverzeichnis:
Brüder und Schwestern – einst und jetzt / Erst wenn das Fass überläuft / Problematisches Vergleichen / Das gleiche bekommen heißt, weniger bekommen / Rollenzuteilungen: Wenn er „dies“ ist, bin ich „das“, Raum schaffen für Veränderungen, Keine Problemkinder mehr / Wenn Kinder streiten: Wie man hilfreich eingreifen kann, Wie man eingreift, um nicht mehr eingreifen zu müssen / Aussöhnung mit der Vergangenheit.

Diesem wichtigen Buch gebe ich die Höchstwertung!

Bewertung: 5 von 5 Raben

Leider ist die Lizenz der LLL für dieses Buch ausgelaufen, es gibt nur noch Restexemplare und eine Neuauflage ist ungewiss. Auch die Originalversion ist im Handel nur noch gebraucht erhältlich. Aber die Suche lohnt sich!
Im Handel erhältlich ist jedoch ein weiteres, empfehlenswertes Buch derselben Autorinnen: So sag ich’s meinem Kind: Wie Kinder Regeln fürs Leben lernen (früherer Titel: „Nun hör doch mal zu. Elternsprache – Kindersprache“).
Roberta

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Früherer Titel: Nun hör doch mal zu. Elternsprache, Kindersprache

Verlag: Oberstebrink/Eltern-Bibliothek (Februar 2009)
ISBN-10: 3934333419
ISBN-13: 978-3934333413
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Das Buch ist in sieben Kapitel gegliedert.
Jedes Kapitel besteht aus einem einleitenden Teil, der das Problem auch anhand von Beispielen, erläutert. Vielfach wird dieser Teil auch mit Zeichnungen anschaulich gemacht. Im zweiten Teil werden Erfahrungen, Fragen und Kommentare von Eltern beschrieben. Der Spickzettel beschreibt alles noch einmal in Kurzform.
In dem Buch wird sachlich und verständlich beschrieben, wie wir mit unseren Kindern kommunizieren sollten, damit das Miteinander einfacher wird. Die Autoren schreiben, es sei wichtig, vor allem die Gefühle der Kinder zu akzeptieren und oft, wie der Titel schon sagt, einfach nur zuzuhören. So werden sie zu selbständigen und selbstbewussten Menschen erzogen.

Von mir bekommt das Buch fünf Raben. Es ist einfach und verständlich geschrieben und einfach umzusetzen. Erste Erfolge können wir schon verbuchen! Schön ist, dass das Buch für ein Miteinander mit dem Kind und für das Ernstnehmen der Gefühle des Kindes plädiert.
Janina

Bewertung: 5 von 5 Raben

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Taschenbuch, 208 Seiten
Verlag: La Leche Liga
Auflage: 3. (September 2007)
ISBN: 978-3932022128

Neueste Auflage:

Verlag: La Leche Liga Deutschland e.V.; Auflage: 7. (6. März 2018)
ISBN-10: 3932022122
ISBN-13: 978-3932022128

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Bewertung: 5 von 5 Raben

Dr. Gonzales nähert sich dem Thema Ernährung aus Sicht des Kindes und geht davon aus, dass gesunde Kinder selber wissen, was sie brauchen. Er nimmt Eltern die Angst, ihre Kinder könnten unter Mangelernährung leiden, weil sie angeblich kaum etwas zu sich nehmen mögen, viele der Kinder sogar auch nach dem obligatorischen 6. Lebensmonat noch am liebsten Muttermilch trinken würden. Seine Ratschläge und Empfehlungen basieren auf denen der WHO, Unicef, ESPGAN (Europäische Gesellschaft für pädiatrische Gastroenterologie), AAP (Amerikanische Akademie für Pädiatrie), die sich nur auf allgemeine gültige Empfehlungen beziehen, z.B. Allergieprävention, Kriterien für Beikostbereitschaft des Kindes, mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt, etc., statt detaillierte Pläne aufzustellen, nach denen ein Kind ernährt werden sollte. Sehr positiv ist meiner Meinung nach, dass dem Thema Stillen ein eigenes Kapitel eingeräumt wird und so selbstverständlich als gesunde Ernährung nicht nur für Säuglinge anerkannt wird. Auf die größte Sorge der Eltern – mein Kind will nicht essen – wie der Titel schon sagt, geht Dr. Gonzales umfassend ein. Er beantwortet ausführlich und gut nachvollziehbar die Fragen, die sich wohl alle Eltern stellen, die ein Kind haben, das eher nichts oder nicht viel vom Essen hält. Interessant ist auch der kleine historische Abriss im Anhang. Was haben eigentlich Kinder Anfang des Jahrhunderts gegessen? Wie sahen die Empfehlungen der Experten damals aus?
Ein tolles Buch. Lesenswert!
eulalie

Bewertung: 5 von 5 Raben

Liebevolle Erziehung für glückliche Familien
256 Seiten
Verlag: La Leche Liga, 5. Auflage Januar 2011
ISBN-10: 3932022149
ISBN-13: 978-3932022142
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Menschen haben sich über Jahrtausende der Evolution entwickelt, ebenso auch ihr intuitives Verhalten, wie z.B. ihr Umgang mit Babys und Kindern. Die letzten zweihundert Jahre wurden von der Politik Europas jedoch stark beeinflusst und die Kindererziehung für politische Ziele ausgenutzt. So kommt es, dass Eltern intuitiv – sozusagen vom Bauchgefühl her – etwas tun möchten, sich aber nicht trauen, weil die gesellschaftlichen Normen zur Erziehung von Kindern ihnen dies verbietet. Damit sind sie verunsichert und greifen deshalb zu Erziehungsratgebern. Buchhandlungen füllen Regale damit und auch Kursangebote mit den unterschiedlichsten Namen boomen. Nur ein Buch fehlt in den Regalen: In Liebe wachsen. Dabei sollte es Pflichtlektüre sein: für schwangere Paare, für junge Eltern, für die Großelterngeneration, für KindererzieherInnen und all jene, die meinen, gute Ratschläge verteilen zu müssen.
Dr. González hat sein Buch in drei Kapitel aufgeteilt. Im ersten zählt er kurz auf, warum es notwendig war, es zu schreiben. Er bezieht Stellung für das Kind, jedoch ohne sich deshalb gegen die Eltern zu richten. Es geht ihm darum, Stellung zu beziehen, damit es aufhört in der Kindererziehung mit schwammigen Aussagen wie „Ja, aber …“ oder „Nein, obgleich …“. Ohne dass wir es merken, sind viele Ratgeber so aufgebaut – und wir werden mit ihnen manipuliert -, zu Lasten des Kindes aber auch zu Lasten von uns Eltern selbst.
Im zweiten Kapitel schreibt der erfahrene Kinderarzt, warum Kinder sind, wie sie sind. Anhand von vielen Beispielen wird gezeigt, dass sie so sind, wie sie sind, weil sie es so brauchen, um gut aufzuwachsen, nicht jedoch, um uns Erwachsenen auf der Nase herumzutanzen. Alles aufzuzählen, wäre zu mühsam. Es ist auch nicht notwendig, denn ich fordere jeden auf, das Buch selbst zu lesen. Dabei kann ich versprechen, dass es Spaß macht. Es ist witzig und doch tiefgreifend geschrieben – in der Art von Dr. González.
Das dritte Kapitel ist meiner Meinung nach das wichtigste. So eines ist in keinem anderen Buch zu finden. Wie der Autor selbst schreibt, werden Eltern erst dieses, danach andere, diesem völlig widersprechende Bücher lesen. Anschließend werden sie versuchen, eine Mischung aus allen umzusetzen, weil sie glauben, alle möchten dasselbe – eine gute Erziehung des Kindes. Sehr fundiert geht das dritte Kapitel anderen Beispielen und geschichtlich bedingten Erziehungsratgebern nach und führt uns vor, warum diese nicht stimmig sind.
Erst diese Komposition stärkt die Kompetenz der Eltern gegen viele ungebetene Ratschläge und kann sie öffnen, für ihren eigenen Weg.
Zusammenfassung:
Das Buch räumt auf mit dem Ammenmärchen, dass man Kinder mit Liebe und Geborgenheit verwöhnen kann. Es räumt auf mit dem Ammenmärchen, nur ohne zuviel Zuwendung in der Kindheit bekommen wir unabhängige selbständige Erwachsene. Es zeigt auf, wie wir Elternsein wieder genießen können, weil wir ohne schlechtes Gewissen handeln dürfen. Dr. González behandelt Kinder mit dem gleichen Respekt wie Erwachsene und zeigt auf, dass Kinder nicht abhängig gemacht werden können. Sie sind es nämlich, und sie können sich in ihren Bedürfnissen nicht so schnell ändern, wie unsere Kultur.
Es bleibt zu hoffen, dass dieses orangefarbene nicht zu übersehene Buch bald in allen Buchläden zu finden ist. Zur Zeit kann man es nur über die La Leche Liga bestellen.

Somit bekommt das Buch von mir fünf Raben für den ersten und zweiten Teil und nochmals fünf Raben für den dritten Teil.

Gudrun von der Ohe
Ärztin sowie Still- und Laktationsberaterin IBCLC
www.stillberatung.info

Bewertung: 5 von 5 Raben

Heyne, Auflage: 29. Aufl. (Januar 1989)
ISBN-10: 3453029844
ISBN-13: 978-3453029842
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Gordon beschreibt in seinem Klassiker zum einen, worauf Eltern achten sollten, wenn sie ihren Kindern „aktiv zuhören“ wollen. Dieses aktive Zuhören ist seiner Ansicht nach die Voraussetzung dafür, dass die beiden Generationen überhaupt dauerhaft ihre Probleme miteinander lösen können. Zum anderen zeigt er auf, wie es bei Konflikten zwischen Eltern und Kind nicht unbedingt „Sieger“ und „Verlierer“ geben muss, sondern ein dritter Weg gefunden werden kann. Die gemeinsame Suche nach Lösungen und die gegenseitigen Absprachen sind in ihrer ausgeprägten Form sicher erst mit größeren Kindern möglich.
Trotzdem kann man das Prinzip aber auch schon auf den Umgang mit kleineren Kindern übertragen. Abmachungen wie „Sollen wir es so machen: Du hüpfst noch zehnmal auf dem Bett, dann ziehen wir Dir den Schlafsack an“ klappen auch mit Kleinkindern und geben ihnen das Gefühl, mit einbezogen und ernst genommen zu werden.
Was die innerfamiliäre Kommunikation betrifft, vor allem das Miteinander-im-Gespräch-bleiben, so halte ich das Buch für einen ausgezeichneten Ratgeber. Gordon hat bereits Seminare zu seinen Themen veranstaltet und kann deshalb auch die Schwierigkeiten ansprechen und ausräumen, die Eltern mit seiner Methode haben.
Juli

Bewertung: 5 von 5 Raben

GU
ISBN-10: 3774245029
ISBN-13: 978-3774245020
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Dieser Ratgeber ist meiner Meinung nach der Beste zur Zeit erhältliche. Beide Autorinnen verfügen über eine große Stillerfahrung (Marta Guoth-Gumberger hat auch Adoptivkinder gestillt) und sind langjährige Stillberaterinnen.
Alle wichtigen Themen rund um das Thema werden sehr sachkundig und gut strukturiert dargestellt. Ein breiter Seitenrand lässt Platz für eigene Notizen. In farbig unterlegten Kästen werden die wichtigsten Punkte klar hervorgehoben (sehr wichtig in akuten Krisensituationen), Kapitelüberschriften auf jeder Seite erleichtern die Orientierung.
Aufgrund ihrer großen Beratungspraxis gelingt den Autorinnen eine einfühlsame Darstellung – ohne aufdringlich zu wirken. Frauen, die vom esoterischen Stil Hannah Lothrops wenig angetan sind, werden diese Schreibweise sehr schätzen.
Das Buch stellt das Stillen auch in einen größeren Zusammenhang: Nicht nur als Nahrung für den Leib, sondern gerade auch für die Seele des Kindes. Ebenso wichtig ist den Autorinnen die seelische Verfassung der stillenden Mutter, wofür das Umfeld (Vater, Freunde, Beruf etc.) entscheidend sein kann.
Für mich gehört das Buch zu einer sinnvollen Vorbereitung auf das Stillen in der Schwangerschaft, denn während der ersten Wochen hat frau wohl kaum genug Muße.
Einziges Manko: Im breiten Serviceteil am Ende des Buches mit vielen Adressen und kommentierten Buchtipps fehlen Hinweise auf gute Internetseiten. Trotz dieses kleinen „Fehlers“: Volle Rabenzahl.
Leider ist der Band zur Zeit nur noch antiquarisch erhältlich.

Astrid Ahlers

Bewertung: 5 von 5 Raben

Kinder brauchen Matsch und Liebe.
Ostfildern 2011, Patmos-Verlag
ISBN 978-3-8436-0016-3
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Wie werden oder bleiben Kinder glückliche Menschen mit einem gesunden Selbstwertgefühl, die sich wohl in ihrer Haut fühlen? Wie können Eltern ihre Kinder stärken, so dass sie empathiefähig, seelisch gesund, so gut wie möglich geschützt vor sexueller Gewalt und gewappnet gegen Suchtkrankheiten, körperfeindliche Modeideale und pornographisierte Bilder von Sexualität sind? Auf solche Fragen zielen die Ausführungen dieses Titels, aber sie bleiben nicht beim Offensichtlichen stehen. Es wird allmählich Allgemeinwissen, dass Kinder sich austoben müssen, dass sie sinnliche Erfahrungen brauchen und diese nicht erfolgsorientiert vermittelt bekommen sollen. Die Autorin geht aber weiter und bezieht in eine körper- und lebensfreundliche Erziehung mehr ein: den Umgang mit Essen und Ausscheidungen genauso wie mit Trotz, mit Schlafproblemen, mit der sexuellen Identität des Kindes und mit Rollenmustern. Denn zu körperfreundlicher Erziehung gehört nicht nur das Matschen, sondern auch, mit Leib und Seele, mit Gefühlen, Temperament und Bedürfnissen gesehen und anerkannt zu werden. Die Autorin weckt Verständnis für die Lebensäußerungen von Kindern, hilft, übernommene Grundsätze gerade im Hinblick auf Sauberkeit und Umgang mit Sexualität zu hinterfragen, und bestärkt Eltern im Vertrauen auf die Kompetenz ihrer Kinder. Denn den eigenen Gefühlen trauen zu können, wird nicht nur im Umgang mit Zärtlichkeiten geübt, sondern auch bei der Frage, ob das Kind eine Jacke anziehen muss, oder ob es schon satt ist, obwohl der Teller noch halbvoll ist, oder ob es sich wehgetan hat.
Die Autorin ermutigt ihre Leser immer dahingehend, dass sie als Familien ihre eigenen Wege finden, bei Schlafproblemen etwa weist sie auf das Familienbett und dessen Vorteile hin, geht aber auch auf Lösungsmöglichkeiten ein, die zur Verfügung stehen, wenn dieses nicht gewollt ist. Dass sie bei der Sauberkeitserziehung nicht differenziert zwischen frühem Training und Windelfrei, ist aus Rabensicht ein Manko, allerdings ist es das einzige. Die vielen positiven Punkte wiegen dies auf. Gut verständlich, klar gegliedert, angenehm zu lesen und mit Blick auf die praktische Umsetzbarkeit geschrieben, ist dieses Buch ausgesprochen empfehlenswert und auch gut zum Verschenken geeignet: Es werden Grundsätze bedürfnisorientierter Erziehung so vermittelt, dass sie nicht ideologisch-abschreckend wirken und auch dann verständlich werden, wenn die Leser sich nicht schon viel mit kindlicher Entwicklung beschäftigt haben.
Ganz klar ein Fall für fünf Raben!

Bewertung: 5 von 5 Raben

Annette Jantzen

Was wir von Müttern aus aller Welt lernen können.
Beltz (1. August 1998)
ISBN-10: 3407857519
ISBN-13: 978-3407857514
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Das Buch ist vergriffen und nur noch gebraucht erhältlich (z.B. über den obenstehenden Link), es ist allerdings unter dem neuen Titel „Babycare International – Tips und Tricks aus aller Welt“ als e-book (Kindle-Version) neu aufgelegt worden.
Jetzt als Kindle-Version bei amazon.de bestellen und so Rabeneltern.org unterstützen

 

Bewertung: 5 von 5 Raben

Renée Holler hat Ethnologie studiert und lange Jahre im Ausland gelebt. Sie durchforstete Fachliteratur und führte Interviews mit Müttern aus aller Welt, um herauszufinden, wie andere Kulturen mit ihren Kindern umgehen.
Dieses Buch liest sich sehr gut (es ist keine wissenschaftliche Abhandlung!). Ihre Ergebnisse hat Renée Holler in Kapitel zu den Themen Ernährung, Pflege, Schlaf, Unterwegssein etc. zusammengefasst. Sie will nicht erreichen, dass wir in der westlichen Kultur alles über Bord werfen und unsere Kinder wie die der Navajo-Indianer erziehen. Vielmehr ist es ihr Ziel, Eltern zu einer größeren Toleranz anderen Methoden gegenüber zu bewegen. Es gibt eben noch andere Methoden. Und wenn der Rat der Schwiegermutter nicht hilft oder zu altmodisch erscheint, dann kann man in diesem Buch Anregungen bekommen. Auch will Holler den Eltern, die mit ihrem Kind anders umgehen, als es in westlichen Industrienationen üblich ist, den Rücken stärken. Denn viele laufen mit einem schlechten Gewissen herum, weil ihr Kind z.B. in ihrem Bett schläft. Der Blick auf andere Kulturen ist nicht die große Problemlösung, lässt aber oft auch unsere Kultur in einem kalten Licht erscheinen (wenn z.B. Mütter in der Südsee als schlecht gelten, wenn sie sich nicht sofort um ihr schreiendes Kind kümmern, während es hier oft heißt: Die Kleine muss lernen, dass man nicht sofort kommt.)
Alles in allem ein sehr gutes Buch, das auch sehr gut als Geschenk zur Geburt zu empfehlen ist. Es ersetzt aber keinen Stillratgeber o.ä., weil die Fakten doch oft etwas oberflächlich sind.
Astrid Ahlers

Bewertung: 5 von 5 Raben

Gebundene Ausgabe: 773 Seiten
Verlag: Berlin Verlag (August 2000)/Sonderausgabe 2010
ISBN-10: 3827002400
ISBN-13: 978-3827002402
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Bewertung: 5 von 5 Raben

„Mutter Natur“ ist eine faszinierende Abhandlung über die Frage, wie und
warum sich evolutionsgeschichtlich verschiedene Formen der Mutterschaft herausgebildet haben. Zahllose Beispiele belegen, welche unterschiedlichen und flexiblen Strategien Mütter aller Arten einsetzen, um das eigene Überleben und das Überleben ihrer Nachkommen zu sichern.
Das Buch bietet viele interessante Aspekte und ist nicht zuletzt mit seinen Ausführungen zur Behandlung der Nachkommen für StillberaterInnen interessant.
Blaffer Hrdy zeigt auf, dass je höher entwickelt das Lebewesen ist, um so mehr in die Pflege und Aufzucht der Jungen investiert werden muss. Das Stillen führte nicht nur zu einer Koppelung der Aufzucht der Nachkommen an ein Geschlecht (da nur die Mütter in der Lage sind, die Jungen zu ernähren), sondern auch zu einer längeren Phase der Nähe zwischen Mütter und Jungen. Diese längere Nähe wird von ihr als wichtigster Faktor für die Ausbildung sozialer Bindungen und neuer Gehirnabschnitte und neuer Eigenschaften angesehen. Es gibt die Hypothese, dass sich durch diese intensive Nähephase, die sich durch das Stillen zwangsläufig ergeben hat, die für den Menschen so wichtige Eigenschaft der mit Intelligenz gepaarter Empathie entwickelt hat. Bei allen Primaten ist es so, dass die Säuglinge in den ersten Jahren restlos auf die Fürsorge und die Nähe der Mutter angewiesen sind, und es ist auch so, dass enger und beständiger Körperkontakt nicht nur für das Überleben, sondern auch für die gesunde Entwicklung von Körper und Geist oder Seele und späterem Verhalten unabdinglich ist. Man weiß, dass Schimpansenmädchen, die ihre Mutter zu früh verloren haben, aber schon alt genug waren, um zu überleben, später Probleme haben, selbst Mutter zu werden oder aber nicht wissen, wie sie mit ihren Babys umgehen sollen. Dies gilt nicht nur für in Gefangenschaft lebende Schimpansen, sondern auch für wildlebende.
Der vorzeitige Kontaktverlust, das Alleinsein, hat also langfristige und gravierende Folgen. Warum soll das dann bei uns Menschen anders sein?
Denise Both, IBCLC
Füssen
Laktation und Stillen 4 · 2005

Bewertung: 5 von 5 Raben

Anleitung für Ungeübte, garantiert ohne Schnickschnack.

Gräfe und Unzer Verlag, 2012
162 Seiten
ISBN-10: 3833824018
ISBN-13: 978-3833824012

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Bewertung: 5 von 5 Raben

Dieser Babyratgeber will anders sein und ist anders. Bereits die Aufmachung mit kaschierter Spiralbindung und rohpappenem Umschlag außen sowie klar strukturierten, nicht zu bleiwüstig bedruckten Seiten, auf denen das Wesentliche farbig hervorgehoben ist, unterscheiden ihn wohltuend von den zahlreichen überfrachteten, Babybilder-Heilewelt-suggerierenden Konkurrenzprodukten.

Das Inhaltsverzeichnis weist hingegen auf den ersten Blick die Standards aus: Ernährung, Pflege, Gesundheit, Schlafen… Klar, denn das ist genau das, worüber die frischgebackenen Eltern informiert werden wollen. Aber ein zweiter Blick auf das Inhaltsverzeichnis zeigt schon, hier wird der Fokus anders gesetzt. Das erste Kapiel heißt: „Willkommen, Baby“ und beginnt mit Tipps, die dem Baby beim Ankommen in der Welt helfen. Auf der ersten Seite finden wir in klarer Sprache die Hinweise darauf, dass das Baby nicht sofort abgenabelt gehört, die Käseschmiere erstmal dranbleiben kann und es bald an die Brust soll, damit der Start gelingt. Bald folgt ein Kasten mit Bonding-Strategien, in denen das Rooming in, das häufige Stillen und das Tragen aufgeführt sind.

Auch die weiteren Kapitel beginnen mit dem, was den Rabeneltern gemeinhin wichtig ist, aber noch längst nicht Konsens in Krankenhäusern, unter Hebammen und Ärzten oder gar in der breiten Elternschaft: Zum Thema Ernährung wird zunächst das Stillen, dann das Fläschchen aufgeführt. Bei Gesundheit werden die Vorsorge-Untersuchungen erklärt, aber das Thema Impfen durchaus offen ambivalent angegangen. Im „Unterwegs“-Kapitel findet sich zwar ein stilisierter Kinderwagen als Logo, aber die verschiedenen Tragemöglichkeiten werden an erster Stelle und sehr ausführlich erörtert.

Im „Schlafen“-Kapitel wird das Einschlafbegleiten durchaus auch aus dem Tragetuch heraus als einfachster Weg beschrieben, das Familienbett mit dem Satz: „Möglichst nah aneinander dran zu schlafen, macht die Nächte schlagartig leichter“ als Selbstverständlichkeit dargestellt und ein Info-Kasten räumt auf mit dem Märchen, man könne sein Baby verwöhnen. Dieser Punkt wird auf wohltuende Weise nochmals aufgegriffen, wenn es ums Weinen und Trösten geht: Nora Imlau stellt heraus, dass das Weinen für ein Baby sehr kraftaufwendig ist und daher allein schon „ehrlich“ sein muss. Ebenso betont sie, dass ein Baby gar nicht strategisch manipulierend schreien kann. Insofern sei es unabdingbar, dass Eltern sich sofort um ihr schreiendes Baby kümmern. An dieser Stelle sei aber auch hervorgehoben, dass Imlau durchaus differenziert zwischen den Bedürfnissen der Kinder und der Eltern und auch letztere ernstnimmt: Dass ältere Kinder durchaus strategisch weinen können und Eltern dies durchschauen dürfen, nennt sie ebenso, wie sie im Kapitel „Schlafen“ dem Elternbedürfnis mit guten Tipps Rechnung trägt, die irgendwann befinden, dass sich an der Familienbettsituation etwas ändern muss.

Das Schlusskapitel widmet die Autorin den Eltern, die auch mit Kind noch ein Paar sind und wieder zum Paarsein zurückfinden dürfen und sollen, dabei aber auch gute Eltern und autarke Erwachsene sein möchten.

Nora Imlau hat für ihr Buch lange und ausführlich bei den Rabeneltern mitdiskutiert und immer wieder Leseproben zur Diskussion gestellt. Dieses sorgfältige Vorgehen merkt man dem Buch an, ebenso wie der rabenelterliche Geist, der hindurchweht.

Fazit: Ein Baby-Anfänger-Buch, das man guten Gewissens empfehlen kann. Fünf Raben!

Bewertung: 5 von 5 Raben

Aoide

Liebevolle Lösungen, damit Ihr Baby ruhiger schläft und weniger weint

Gräfe und Unzer (GU), München 2013
ISBN: 978-3833833199
Bestellen bei amazon.de und so rabeneltern.org unterstützen

Bewertung: 5 von 5 RabenNora Imlau, die vielen bekannt ist als Autorin für die Zeitschrift „Eltern“ und auch schon einige Ratgeber für Eltern geschrieben hat, legt dieses Buch vor, das man als Einführung in das Attachment Parenting (dt. etwa. Bedürfnisorientierte Erziehung) bezeichnen könnte.

In sieben Kapiteln, die sich jeweils einem Geheimnis widmen, geht Nora Imlau auf die Grundlagen dieser Erziehungs- (oder: Beziehungs-)weise ein.
Ziel aller sieben Geheimnisse ist die Stärkung der Eltern-Kind-Bindung, die wichtig ist als Fundament für das ganze weitere Leben.

1. „Liebevoll begrüßen“
Hier geht es um Schwangerschaft, Geburt und das frühe Wochenbett. Medizinische Details werden nur am Rand gestreift. Im Fokus sind eher psychologische Aufgaben: Sich anfreunden mit der Rolle als Eltern, sich darüber klar werden, das mit der Elternschaft eine lebenslange, verbindliche Beziehung einhergeht. Wichtig sei hier die Begleitung der Schwangerschaft durch eine Hebamme. Auch die Geburt und das erste Kennenlernen zu Hause während der Wochenbettzeit werden behandelt. Die Autorin betont, wie wichtig diese erste Zeit als Basis für eine gute Bindung sei.

2. „Mamas gute Milch“
Stillen ist Imlau ein Herzensanliegen, daher geht geht sie darauf auch ausführlicher ein als auf die Fläschchenernährung. Wichtige Tipps für den Anfang der Stillzeit findet man ebenso wie Hilfe bei Problemen und Hinweise auf Stillberaterinnen. Auch Grundlagen der ersten Beikost werden in diesem Kapitel erläutert  (z.B. Fingerfood als Alternative zum Brei). Auch hier liegt der Fokus auf dem Vertrauen. Beim Thema Fläschchen betont die Autorin, dass auch dort die Nähe zum Baby essenziell sei.

3. „Gemeinsam schlafen“
Auch hier steht die Nähe zwischen Eltern und Kindern im Mittelpunkt. Dabei macht die Autorin einen kleinen Abstecher zu unseren Vorfahren, die als Nomaden lebten, um so zu erklären, warum Einschlafen mit Begleitung am besten klappt. Der Angst vor dem Verwöhnen tritt sie entgegen und hält ein Plädoyer für das Familienbett.

4. „Babys verstehen“
Babys sind unterschiedlich und von Beginn an Persönlichkeiten. Für Eltern dauert es einige Zeit, bis die Kommunikation mit dem Baby klappt und man seine Signale deuten kann. Blickkontakt und körperliche Nähe seien dafür wichtig. Daher der Tipp, auch im Kinderwagen auf Blickkontakt zu achten. Schreien wird ganz klar als Alarmsignal verstanden. Auch wenn die Gründe für das Schreien unklar sind, gibt die Autorin einige Tipps, wie man mit dieser Situation umgehen kann.

5. „Ins Leben tragen“
Das Tragen des Babys am eigenen Körper vermittelt kuschelige Nähe und eine für das Baby beruhigende Atmosphäre. Um den Alltag besser zu bewältigen, verweist die Autorin hier auf gute Tragehilfen und Tragetücher. Der Hinweis auf Trageberaterinnen fehlt ebenso wenig wie der auf die Förderung der körperlichen Entwicklung.

6. „Liebevoll betreuen“
Für das Kind sind nicht nur die Eltern wichtig, sondern auch andere Betreuungspersonen. Wichtig ist der Autorin eine sanfte Eingewöhnung und das Vertrauen in die Betreuungspersonen. Viele Modelle der ergänzenden Betreuung seien möglich.

7. „Zufriedene Eltern“
Gerade Eltern, denen die Bindung zum Kind wichtig ist, gehen manchmal über ihre eigenen Bedürfnisse hinweg, man muss daher unterscheiden zwischen Bedürfnissen und Wünschen des Kindes: Bedürfnisse sollten erfüllt werden, Wünsche nur bedingt.

Fazit:
Dieses Buch ist sehr empfehlenswert für junge Eltern, die ihr erstes Kind erwarten und etwas über das Modell des „Attachment Parenting“ erfahren wollen.
Besonders positiv fiel mir ins Auge, dass Nora Imlau keine Patentrezepte befürwortet, sondern immer wieder die Eltern ermutigt, Wege zu gehen, die zur individuellen Lebenssituation passen. So verurteilt sie nie voreilig, sondern formuliert Checklisten, mit denen die Eltern Situationen besser einschätzen können.
Auch gestalterisch macht das Buch einen liebevollen Eindruck: Der Stil ist flüssig, kleine Anekdoten aus dem Familienleben der Autorin oder ihrem Umfeld füllen das Buch mit Leben. Schöne Schwarzweiß-Fotos lockern den Text ebenso auf wie kleine Infokästen oder Checklisten. So können auch Eltern mit wenig Zeit das Wesentliche schnell erfassen.
Ein ausführliches Stichwortregister am Ende des Buches erleichtert die Lektüre. Die Literaturliste ist knapp, nennt aber die wichtigsten Titel, auch Hinweise auf Webseiten fehlen nicht.

Von mir daher fünf Raben für die knapp 200 Seiten.

Bewertung: 5 von 5 Raben
Astrid Ahlers für rabeneltern.org

rororo (1991)
ISBN-10: 3499187663
ISBN-13: 978-3499187667
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Bewertung: 5 von 5 Raben für den Inhalt

Interessantes Buch über das Familienbett, auch historisch gesehen. Zeigt die Vorteile des Familienbettes, allerdings ziemlich langatmig.
Janina

Kösel, 3., Aufl. (Februar 2003)
ISBN-10: 3466344611
ISBN-13: 978-3466344611
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Das vorliegende Buch ist die überarbeitete Fassung des 1996 erschienenen Buches Kaiserschnitt – Narben an Bauch und Seele. Auf sehr behutsame und einfühlsame Art setzt es sich mit allen möglichen Ursachen und Folgen eines Kaiserschnittes auseinander. Beide Autorinnen haben selbst Kaiserschnittgeburten an sich erlebt. In den Kapiteln wird allen Fragen nachgegangen, die im Zusammenhang mit dem Kaiserschnitt stehen – von der Entscheidung zum Kaiserschnitt, dem Interesse der Ärzte, den Folgen, die Vor- und Nachteile der Narkosemöglichkeiten bis hin zum Erleben des Kindes während eines Kaiserschnittes. Auch ein historischer Abriss ist enthalten.

Ganz besonders viel Platz räumen die Autorinnen dem Erleben der Frau ein, da diesen auch von Seiten der Gesellschaft wenig Verständnis eingeräumt wird („Du hast dich ja schon während der Geburt nicht anstrengen müssen, also tue es jetzt“ – „Was willst du denn – dein Kind ist doch gesund und das ist die Hauptsache“…). Auch der Frage Wunschkaiserschnitt wird intensiv nachgegangen.

Im Schlusskapitel plädieren die Autorinnen für mehr Verständnis für Kaiserschnittmütter und ermutigen die Mütter zur Verarbeitung und auch Versöhnung mit ihrem Kaiserschnitterlebnis, was auch bedeuten kann, einen kleinen Restschmerz zu akzeptieren.

Im Anhang folgen eine umfangreiche Auflistung empfohlener Literatur und Videos zum Thema sowie Adressen für Hilfesuchende.

Was mir besonders gut gefallen hat, sind die zahlreichen Erlebnisberichte, die außer im ersten Kapitel auch später im Buch vereinzelt eingestreut werden. Immer wieder klingt bei den Betroffenen durch, wie sehr sie das Erlebnis einer normalen Geburt vermissen und trotz aller Freude über die Geburt eines gesunden Kindes über den Eingriff frustriert sind, sich sogar wertlos und unfähig fühlen. Dies zu erfahren war sehr wichtig für mich, denn ich vermutete schon, ich sei hier eine undankbare Ausnahme. Daneben war das achte Kapitel (Folgen des KS für die Mutter) am Wichtigsten für mich – spiegelt es doch sehr deutlich mein Erleben wider. Insgesamt hat mich das Buch noch mal durch alle meine Tiefen geführt, auch die Wut auf den verantwortlichen Arzt und meine Handlungsunfähigkeit kam wieder hoch. Letztlich hat es mir aber doch sehr klar gezeigt, wie „normal“ und verbreitet meine Gefühle sind und für die ich mich aber jahrelang geschämt habe – habe ich doch eine gesunde Tochter bekommen! – Tatsachen, die völlig tabuisiert werden und deren Nichtwissen mir die Verarbeitung beinahe unmöglich gemacht haben. So kann ich betroffenen Müttern nur raten, als ersten Schritt der Verarbeitung dieses Buch zu lesen, damit auch sie sich mit ihren berechtigten Gefühlen nicht mehr so alleingelassen fühlen.

Insgesamt kann ich sagen, wird hier mit dem Thema Kaiserschnitt sehr kritisch, aber nicht verteufelnd umgegangen – hat er doch auch oftmals seine Berechtigung! Mir hat diese Lektüre sehr gut getan.
Judith

Bewertung: 5 von 5 Raben

DVD Spieldauer 67 Minuten
Verlag: Mathias Voelchert GmbH familylab.de
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3935758130
Erscheinungsdatum: 2008

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Bewertung: 5 von 5 Raben

 

Wenn man Jesper Juul, dänischer Familientherapeut und Prof. Dr. Gerald Hüther, Gehirnforscher, reden hört, merkt sofort, dass diese beiden Menschen sich nicht nur viele Gedanken um den Umgang mit Kindern gemacht haben, sondern dass es ihnen ein wichtiges Anliegen ist, an unser Herz und unser Hirn zu appellieren.

Die beiden Experten verkaufen keine Erziehungsprogramme oder -methoden! Sie zeigen uns Eltern, dass alles, was wir wissen müssen, in uns bereits angelegt ist. Wir haben es nur entweder noch nicht bemerkt oder wir zweifeln, weil wir es anders vorgelebt bekommen oder gelernt haben.

Juul und Hüther hört man gern zu, was an ihrer ruhigen Ausstrahlung und dem Humor liegen mag, der immer wieder durchscheint. Es sind besonnene Menschen, die vieles so klar und einfach formulieren, dass man sich fragt, warum man nicht selbst darauf gekommen ist.

Es geht in der auf der DVD wiedergegebenen moderierten Gesprächsrunde um Erziehung im Allgemeinen, um Werte und Vorurteile. Vor allem geht es um das Bild des Kindes in der Gesellschaft und darum, wie Eltern ihre Sichtweisen so anpassen können, dass es ihnen in der Beziehung zum Kind und im Alltag hilft. Hüther und Juul sprechen sich energisch gegen autoritäre Erziehungsprogramme (ja gegen Erziehung überhaupt) aus und erklären auf eine sehr gut verständliche Weise, was Gleichwürdigkeit bedeutet, was Kinder wirklich brauchen und wie sie (bzw. der Mensch) lernen. Es beruhigt ungemein zu hören, dass wir Eltern gar nicht so viel „Elternarbeit“ leisten müssen, wie wir immer denken. Wir sollen unsere Kinder nicht zum Projekt machen und denken, sie werden nur glücklich, wenn wir dies oder jenes tun. Stattdessen können wir sie mit Liebe durch die ersten Lebensjahre begleiten, ihnen zusehen, zuhören und sie tatsächlich genießen, wenn wir alte Denkmuster ablegen!

Im Anschluss an dieses Gespräch bleibt ein Gefühl von Begeisterung, Neugierde und Vorfreude auf das Elternsein hängen.

Ich könnte den Beiden noch viel länger zuhören und finde solche Gespräche eine gelungene Ergänzung zu Juuls Büchern. Was für ein Glück, dass die Medien immer öfter Leute wie Juul und Hüther zu Gesprächen einladen und sie ein immer größeres Gegengewicht zu denen bieten, die von Kindern als Tyrannen und vom Grenzen-Setzen reden. Schade, dass nicht alle Menschen dieser Generation so denken und dies an uns weitergeben.

Ich hatte die DVD in der Stadtbibliothek ausgeliehen. Smile

5 Raben von mir für die DVD

Bewertung: 5 von 5 Raben

Nana, Januar 2011

Alles über geeignete Tragehilfen und die Vorteile des Tragens
Kösel, Neuausgabe 2013
ISBN-10: 3466345766
ISBN-13: 978-3466345762
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Bewertung: 5 von 5 Raben

„Ein Baby will getragen sein“ ist das Standardbuch zum Tragen von Babys und Kleinkindern. Seit es 1999 in der ersten Ausgabe erschienen ist, ist der Anblick von getragenen Babys sehr viel selbstverständlicher geworden. Dennoch gibt es noch Bedarf an Information, ob oder welche Trageweisen Kindern schaden können und worauf Eltern achten sollten.

Es informiert zunächst über die körperlichen Voraussetzungen: das Baby als Tragling und warum Tragen nicht schadet, sondern im Gegenteil die motorische Entwicklung unterstützt und die Eltern-Kind-Bindung stärkt. Hier geht es also nicht nur um Babytransport, sondern um grundlegendes Verständnis für das Menschenbaby und seine Bedürfnisse.

Im zweiten Teil werden verschiedene Tragehilfen vorgestellt und alle grundlegenden Bindetechniken für Tragetücher mit ausführlichen, bebilderten Anleitungen vorgestellt. Die komplett überarbeitete Neuausgabe dieses umfassenden Ratgebers ist sinnvoll gegliedert, übersichtlich gestaltet, verständlich geschrieben und enthält zahlreiche Bilder und Skizzen. Absolut empfehlenswert.

Annette Jantzen

Bewertung: 5 von 5 Raben

Bewertung: 5 von 5 Raben

Ein Erziehungskonzept aus den 70ern neu entdeckt

„Achte auf den Gesichtsausdruck Deines Kindes“ – das ist der erste von sieben Hinweisen zur Kindererziehung, die Kurt und Karin Kloeters in ihren in den siebziger Jahren geschriebenen Kloeters-Briefen geben.

„Tröste Dein Kind, wenn es weint“ lautet der nächste, gefolgt von „Sprich leise und freundlich“.
Das klingt recht banal und selbstverständlich: Schauen wir unseren Kindern denn nicht ins Gesicht? Trösten wir sie nicht, wenn es ihnen schlecht geht? Und brüllen wir sie denn so viel an? Das mag Kurt Kloeters in den Sechzigern oder Siebzigern beobachtet haben, aber heute – heute gehen wir doch partnerschaftlich mit unseren Kindern um, oder?

Ein Spaziergang durch eine bundesdeutsche Fußgängerzone belehrt uns was das „Trösten“ und das „Leise und freundlich Reden“ angeht, gleich eines Besseren bzw. Schlechteren: Da sitzen völlig verzweifelte in Tränen aufgelöste Kleinkinder in Buggys oder werden an der Hand durch die Geschäfte gezerrt – ansonsten aber von ihren Eltern vollkommen ignoriert – oder angeschrien. Auch die Selbstbeobachtung führt möglicherweise zur Ernüchterung: Kommt es nicht doch recht häufig vor, dass wir ein Kind weinen lassen „weil es sich anstellt, weil es nur versucht, sich durchzusetzen, weil wir einfach Recht haben und den Teufel tun und klein beigeben werden“? Und auf der sprichwörtlichen Palme, von deren Spitze herab wir mit hochrotem Kopf Richtung Kinderzimmer brüllen, finden wir uns wahrscheinlich auch recht häufig wieder. Und was das ins Gesicht gucken angeht: Tun wir das? Im täglichen Stress zwischen Job, Schule, Haushalt , Hausaufgaben, Freizeitaktivitäten: Gucken wir unseren Kindern ins Gesicht und fragen uns „wie geht es Dir?“

Die ersten drei Hinweise aus den Kloetersbriefen sind also hochaktuell. Kurt und Karin Kloeters haben diese Hinweise sehr bewusst vor die gesetzt, die man landläufig als Erziehungstipps bezeichnen würde: „Wie setzte ich Gebote richtig durch?“, „Wie setze ich Verbote richtig durch“?, „Was heißt Konsequenz in der Erziehung?“ Diesen Fragen widmen sich die Hinweise 4, 5 und 6. Aber bevor Eltern das lernen können, sollen sie mit Satz 1 lernen, die seelische Verfassung ihrer Kinder wahrzunehmen. Eine gute seelische Verfassung der Kinder ist für Kurt und Karin Kloeters nämlich das A und O der Kindererziehung. Ihre Voraussetzung – ein Kind in schlechter Verfassung lernt nichts und verhält sich schlecht. Und auch ihr angestrebtes Ergebnis – gut erzogene Kinder sind Kinder, denen es gut geht. Und Satz 2 versucht einfach, uns die manchmal doch recht dicken Bretter vorm Kopf weg zu nehmen, die uns daran hindern zu sehen, dass ein Kind, das herzzerreißend weint, immer ein Kind ist, dem es schlecht geht. Egal was passiert ist, was das Kind angestellt hat, wer Recht hat, wer schuld ist – ein Kind (jeder Mensch?), das weint, gehört getröstet. Danach – wirklich erst danach – kann man weitersehen. Und Satz 3 versucht uns die so einfache und so schwer umzusetzende Binsenweisheit zu vermitteln, dass man mit Anbrüllen bei einem anderen Menschen selten Kooperationsbereitschaft auslöst. Man verschlechtert seine Verfassung und die eigene, man belastet die Beziehung – das ist alles, was man erreicht. Fragen Sie sich selbst: Wenn sie angebrüllt werden – vergrößert das ihre Bereitschaft zu lernen und gar noch von der Person zu lernen oder zu tun was die Person will, die sie anbrüllt?

So, das zu den Voraussetzungen und Zielen der kloeterschen Erziehungsvorschläge. Jetzt zum eigentlichen Erziehungsgeschäft: Wie erreiche ich, das meine Kinder tun, was sie tun sollen, nicht tun, was sie nicht tun sollen und was heißt dabei eigentlich „konsequent sein“?

Was die Gebote angeht, kommen uns die Vorschläge sehr bekannt vor: Klar, Vormachen ist am besten. Kinder lernen am Modell, predigen ist nichts, selber tun, was man möchte, dass der andere tut, ist alles. Verbote durchsetzen – da kommen die Kloeters mit einem etwas seltsamen Vorschlag: Wenn es nicht um Leib und Leben geht, wo ruhig und bestimmt durchgegriffen wird, heißt es: „Immer wieder mit Worten billigen, bagatellisieren“. Hä? Wenn mein Kind Mist baut, soll ich sagen „Ist schon o.k. kann schon mal passieren, halb so wild“? Bei genauer Untersuchung dieser Frage muss man den Kloeters allerdings zugestehen, dass sie sich mit dieser Methode schon in den Sechzigern auf der Höhe moderner Lernpsychologie befunden haben: Große negative Aufmerksamkeit für unerwünschtes Verhalten verstärkt dieses. Ein gelassenes „Kann schon mal passieren“ drückt aus, dass es natürlich eigentlich nicht passieren sollte, gibt den Kleinen aber nicht die Möglichkeit, ihr Lieblingsspiel zu spielen: Mama und Papa die Wände hochgehen lassen. Wobei das nicht abfällig gemeint ist im Sinne dessen, was uns manche Erziehungstrainings suggerieren: „Kinder sind eigentlich Monster, die nur darauf aus sind, uns auf dem Kopf herum zu tanzen und uns zu beherrschen, und man darf ihnen deshalb keine Handbreit Boden überlassen“. Es ist ganz liebevoll gemeint – ganz ehrlich: Wenn Sie klein wären und die Möglichkeit hätten, die gottgleichen Großen mit einem ganz einfachen Trick – etwas falsch machen – dazu zu bringen, aus dem Hemd zu springen – würden Sie sich das entgehen lassen?

Außerdem und vor allen Dingen vermeidet diese Methode gravierende Verletzung der Person des Kindes, wo es nur um eine Veränderung seines Verhaltens geht.

Bei Schwierigkeiten, auf diesem Weg die Durchsetzung von Verboten und Geboten zu erreichen, heißt es bei Kloeters immer: „Zurück auf Los“. Geht es meinem Kind zu schlecht, um zu kooperieren? Dann gilt: Erst die Verfassung des Kindes verbessern, dann weitererziehen. Ist eine schlechte Verfassung nicht festzustellen und es klappt trotzdem nicht mit den Ge- und Verboten, heißt es für die Eltern, sich selbst zu überprüfen: Sind meine Gebote und Verbote altersgerecht? Verbiete und gebiete ich vielleicht zu viel? Ist das Verhalten meines Kindes eigentlich akzeptabel und bin ich zu empfindlich? (Dann hätte ich mich erst mal um meine eigene Verfassung zu kümmern, siehe unten, Satz 7.)

Mit dem Satz „Erst die Verfassung des Kindes verbessern, dann erziehen“ ist schon der Kern der Kloeterschen Definition von Konsequenz benannt: Richte dich konsequent nach der seelischen Verfassung Deines Kindes. Sei besonders lieb zu dem besonders bösen Kind, fordere das liebe Kind, das Kind dem es gut geht.

Und ganz am Schluss, mit Hinweis sieben, nimmt die Sache noch mal eine überraschende Wendung: Hier geht es gar nicht mehr um die Kinder, sondern um mich selbst: „Tue etwas für Dich selbst“ lautet Satz 7. Und damit ist keinesfalls nur ein bisschen Wellness gemeint – geh mal in die Sauna, gönn Dir ein Mittagschläfchen, vermiete die Kinder mal an eine Freundin und geh genüsslich shoppen. Das ist alles sicher sehr sinnvoll, aber Kloeters meinen etwas anderes, etwas Fundamentales – am Ende lassen sie die Katze eigentlich erst richtig aus dem Sack: Eigentlich ist nicht die gute Verfassung der Kinder das A und O der Kindererziehung, sondern – die gute seelische Verfassung der Eltern. Eltern, denen es gut geht, gehen gut mit ihren Kindern um. Eltern, die gut mit sich selbst und anderen umgehen, haben wie von selbst Kinder, die das auch tun. Eltern, denen es gut geht, lernen schnell, leisten viel und machen wenig Fehler – in der Kindererziehung und überhaupt im Leben……..und haben natürlich genau solche Kinder ……

Und wie geht man gut mit sich selbst um? Hier wird es dann richtig paradox und bleibt doch faszinierend: In dem man sich zum Beispiel erlaubt, in der Kindererziehung jede Menge Fehler zu machen, ohne sich dafür selbst zu kasteien. Satz 1-6 einüben ist gut und schön, aber Kloeters schlagen dabei unter anderem folgende Lernmethode vor: Lege Dir eine Reihe leckerster Pralinen ins Regal. Nehme Dir vor, leise und freundlich zu sprechen, Deine Kinder nicht anzuschreien. Du kommst von der Arbeit nach Haus. Dein Kind ist schon da – Schultasche und Jacke liegen direkt hinter der Eingangstür im Flur, die Küche sieht aus wie nach einem Bombenangriff, Marmelade überall, Milchseen, eine draußen stehen gelassene Milchtüte. Vom Tatort führen dreckige Fußspuren ins Kinderzimmer …… „Wirst Du wohl sofort herkommen, Du missratenes Kind, und Deinen Krempel ordentlich wegräumen, wie oft soll ich Dir das noch sagen, das jeder der die Küche benutzt, sie so hinterlassen soll, wie er sie vorgefunden hat, und wann wirst Du endlich mal Deine Dreckschuhe ausziehen, bevor Du durch die Wohnung rennst, jeden Tag dasselbe, Du treibst mich zum Wahnsinn…!“ Äh – wie war das mit dem nicht rumbrüllen? O.k. es hat nicht geklappt. Jetzt setzen Sie sich gemütlich an den Küchentisch und essen mit Genuss eine Praline. Lösen sie die Verbindung von Fehler und Strafe! Bei sich selbst und bei ihrem Kind. (Was in diesem Falle bedeutet, dass Sie nachdem sie genüsslich die Praline verspeist und sich abgeregt haben, natürlich ins Kinderzimmer marschieren, sich für ihren Ausbruch entschuldigen, um Verständnis dafür bitten – kann schon mal passieren – und noch mal leise und freundlich ihre Bedürfnisse vortragen …..) Fehler sind nichts Schlimmes, Fehler sind eine Möglichkeit zu lernen. Auch hier sind Kloeters sehr modern: Fehlerfreundlichkeit als kraftvoller Katalysator für Lernprozesse – eine Formel, die Sie in „angesagten“ Managertrainings und Organisationsentwicklungsverfahren für Industrieunternehmen finden. Und Fehlerfreundlichkeit ist eben auch in der Persönlichkeitsentwicklung für ganz viele von uns ein zentraler Punkt, wenn es darum geht, uns anzunehmen und zu lieben wie wir sind, dafür, gut mit uns selbst umzugehen.

Eingebettet sind die sieben Hinweise zur Kindererziehung bei Kloeters in ein Lernprogramm. Kloeters gehen davon aus, dass man die sieben Thesen an einem Tag lesen, verstehen und einleuchtend finden kann, aber circa zwei Jahre braucht, um sein eigenes Verhalten entsprechend zu ändern. Dazu haben sie sich eine Lernmethode mit zweiwöchentlichen, kleinteiligen Lernschritten, Leitgedanken, imaginierten Leitsituationen, der Führung eines Erziehungstagebuches und wenn möglich dem Austausch in einer Elterngruppe, die sich regelmäßig trifft, ausgedacht. Auch diese Methode ist erstaunlich modern und entspricht den Erfordernissen moderner Lernforschung an ein gut strukturiertes und erfolgversprechendes Übungsverfahren.

Resumee: Die Kloetersbriefe sind eine zeitgemäße und empfehlenswerte Hilfestellung für Eltern, die nach Wegen zu einem entspannten, zufriedenen und für sich selbst und ihre Kinder entwicklungsfördernden Zusammenleben in der Familie suchen.

Erhältlich bei:

Liane Emmersberger Shop oder Email an Liane.emmersberger@icloud.com

Dr. Ute Müller-Giebeler

Bewertung: 5 von 5 Raben

Ein Studienhandbuch
474 Seiten
Utb, 5., völlig überarbeitete Auflage von 2006
ISBN-10: 3825227251
ISBN-13: 978-3825227258
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Kunzcik und Zipfel präsentieren auf 474 Seiten den aktuellen Stand der Forschung zum Thema Gewalt und Medien und gehen dabei explizit auf die Vertreter der unterschiedlichen Wirkungstheorien ein, stellen sie vor und kommentieren dann Stärken und Schwächen der verschiedenen Studien.

Das Buch fällt für mich nicht in die Kategorie Bettlektüre, ist aber so gehalten, dass es auch für Laien gut verständlich ist. Englischkenntnisse sind von Vorteil, da immer wieder längere Passagen in Englisch zitiert werden, aber nicht Voraussetzung, um den Inhalt zu verstehen.

Das Buch ist übersichtlich gegliedert, in

1. Einleitung
2. Begriffserklärung
3. Zur historischen Dimension der Diskussion um Mediengewalt
4. Ergebnisse von Inhaltsanalysen
5. Gründe für die Nutzung von Mediengewalt
6. Thesen und Studien zur Wirkung von Mediengewalt
7. Besondere Forschungsmethoden (Langzeituntersuchungen, Feldstudien, Problemgruppenuntersuchungen, Meta-Analysen)
8. Einflussvariablen im Wirkungsprozess
9. Wirkungen von Gewalt im Computerspielen
10. Wirkungen von Gewalt in weiteren Medien
11. Berichterstattung über reale Gewalt
12. Die Wirksamkeit medienpädagogischer Massnahmen
13. Schlussbemerkungen

Es ist so auch möglich, sich Informationen zu bestimmten Bereichen zu suchen, ohne das ganze Buch durchzugehen.

Gewalt in den Medien ist ein Thema, mit dem sich nicht nur Fachpersonen beschäftigen sollten, sondern auch Eltern und alle, die sich mit Kindern und Jugendlichen beschäftigen. Leider ist es heute oft so, dass die einzigen Informationen zum Thema diejenigen sind, die nach einer spektakulären Gewalttat in Printmedien und Fernsehen präsentiert werden. Was dann zumeist in der Form erfolgt, dass Fernsehen und Computerspiele als Auslöser verurteilt werden.

Speziell interessiert mich das Thema natürlich seit ich selber Kinder habe. Ich sehe mir aus verschiedenen Gründen kaum Filme an, in denen viel Gewalt vorkommt, ging aber immer davon aus, dass mir das Ansehen von Gewalt nicht schaden könnte. Damit befinde ich mich offensichtlich in guter Gesellschaft. Zitat: „von der Forschung als Third-Person-Effect (Andere-Leute-Effekt) bezeichnete Phänomen, dass sich die Überzeugung von der Gefährlichkeit der Medien nicht auf die eigene Person bezieht, sondern es lediglich „die anderen“ sind, die als höchst gefährdet betrachtet werden.“

Interessant fand ich auch die Ausführungen zum Begriff Gewalt und was alles darunter fällt. Seither sehe ich mir Filme noch einmal mit ganz anderen Augen an und mir ist aufgefallen wie viel Gewalt, die mir in der Realität als solche auffallen würde, im Film untergeht. (Selbst in an und für sich harmlosen Filmen wird gerne mal von Frauen eine Ohrfeige an nervende Freunde verteilt).

Darüber hinaus erhält man ausführliche Informationen zu Gewalt im historischen Kontext, Kriminalitätsberichterstattung auch in Printmedien etc. Die Autoren stellen dar, dass es Unterschiede gibt in der Gewaltwahrnehmung von Mädchen/Jungen, dass das soziale Umfeld und das Vorhandensein von Gewalt in der Familie ein wichtiger Aspekt ist. Erklären, dass es einen Unterschied macht, ob Gewalt von Helden oder Bösen ausgeübt wird, ob sie gerechtfertigt wird oder nicht. Es gibt noch mehr Aspekte, die berücksichtigt werden und das finde ich sehr interessant, um mir eine Vorstellung zu machen, was ich meinen Kindern wann erlauben werde.

Für mich besonders interessant war hier auch das Kapitel über die Wirksamkeit medienpädagogischer Massnahmen. Die Erklärungen, wie Eltern in welchem Alter eingreifen können, finde ich ausgesprochen hilfreich. Erläutert werden da zum Beispiel die Anwendung von Verboten, gemeinsames Ansehen von Fernsehsendungen und in welcher Form man mit Kindern über Fernsehsendungen am Besten spricht. Es gibt aber auch einen Abschnitt zu schulischen Massnahmen.

 

Insgesamt ein Buch, das ich uneingeschränkt empfehlen kann.

Justine

Oberstebrink/Eltern-Bibliothek (2003)
ISBN-10: 3934333044
ISBN-13: 978-3934333048
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Durch Zufall bin ich im I-Net auf dieses Buch gestoßen und war von der Beschreibung so angetan, dass ich es mir gekauft habe. Mein älterer Sohn wird bald eingeschult – von daher rührt auch mein Interesse an dem Thema. „Wie Kinder leicht lesen und schreiben lernen“ – welche Mutter würde das nicht interessieren…? Irgendwo hatte ich einmal aufgeschnappt, dass Legastheniker meist viel zu spät als solche erkannt werden, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, sozusagen. Daher lag mir daran, nicht unvorbereitet in den neuen Lebensabschnitt meines Sohnes zu starten.

Es sei gleich vorweg gesagt: Ich kann das Buch uneingeschränkt empfehlen. Ich gehe sogar so weit zu behaupten, es müsste Pflichtlektüre für alle Eltern von Vorschulkindern und für alle Pädagogen im Elementarbereich sein, seien es nun Erzieher oder Grundschullehrer.

Das Buch beginnt mit einem Leitfaden, der dem Leser je nach Lebenssituation bestimmte Kapitel besonders ans Herz legt. Das ist hilfreich, wenn man sich ganz schnell einen Überblick verschaffen will. Jedes der Kapitel endet übrigens mit einer Zusammenfassung („Das Wichtigste in Kürze“), wodurch das Gelesene besser im Gedächtnis haften bleibt.
Nach einer Einführung durch drei Elternberichte („So war`s bei unserem Kind“) und dem Hinweis, dass viele Legastheniker erst viel zu spät in der dritten Klasse oder sogar noch später als solche erkannt werden, wodurch die Kinder viel Leid erfahren, erläutert die Autorin in Kapitel 2, wie Lesen und Schreiben lernen denn eigentlich funktioniert und was dabei im Gehirn passiert. Schon allein dieser Abschnitt macht das Buch wertvoll. Dann erklärt sie, was sich hinter dem Begriff Legasthenie eigentlich verbirgt und wie diese festgestellt werden kann (nämlich nur durch Tests qualifizierten Fachpersonals, nicht etwa durch Lehrer). In Kapitel 4 erfährt man, wieso Lesen- und Schreibenlernen keineswegs erst in der Schule beginnt, sondern schon lange vorher, was es mit dem Konzept der phonologischen Bewusstheit auf sich hat und dass es bestimmte Vorläufer-Merkmale gibt, anhand derer man den Schulerfolg bzw. -misserfolg vorhersagen kann. In Kapitel 5 geht sie näher auf diese Warnsignale im Vorschulalter ein und erläutert auch, was noch ganz allgemein zur Schulreife eines Kindes gehört. Kapitel 6 dann beschäftigt sich mit der spielerischen (!) Förderung im Vorschulalter. Das sogenannte Würzburger Trainingsprogramm zur phonologischen Bewusstheit (ein 10-Wochen-Programm) wird dargestellt und auf einigen Seiten werden auch Spiele für zu Hause beschrieben. In den letzten beiden Kapitel geht es dann um Kinder, die bereits zur Schule gehen. Wie können Eltern und Lehrer dem lese-rechtschreibschwachen Kind helfen, wenn es bereits „in den Brunnen gefallen ist“, welche Förderungsmöglichkeiten gibt es in der Schule und welche sind sinnvoll, welche Regelungen gibt es in den einzelnen Bundesländern, wann benötigt ein Kind eine außerschulische Legasthenie-Therapie und wie und durch welche Übungen können die Eltern ihr Kind auch zu Hause unterstützen?

Zwei wichtige Daten seien noch genannt: Die Autorin empfiehlt eine Untersuchung der Vorschulkinder entweder 10 oder spätestens 4 Monate vor der Einschulung, damit noch genug Zeit bleibt, Legastheniekarrieren gefährdeter Kinder abzumildern bzw. ganz zu verhindern. Dabei nennt sie eine Erfolgsquote von 90 Prozent. Eine frühere Untersuchung hat wiederum nicht viel Sinn, weil sie infolge des Entwicklungsstandes nicht aussagekräftig genug ist.

Als letztes sei noch auf einen besonderen Vorzug des Buches hingewiesen: Das Buch hat alles in allem nur 189 Seiten! Soviel geballte und fundierte Information auf so wenig Raum, in klarer und verständlicher Sprache, dazu bebildert und grafisch ansprechend gestaltet – as verdient mein besonderes Lob, weiß ich doch aus eigener Erfahrung wie schwierig es ist, sich kurz zu fassen -siehe diese Rezension *g*.

Das Buch erhält von mir die Höchstwertung: 5 Raben.

(Liebe Eltern, glaubt nicht, dass „der Knoten sich schon irgendwann lösen“ wird, wenn Euer Kind besondere Schwierigkeiten beim Lesen- und Schreibenlernen hat, sondern informiert euch vorher über dieses Thema! Vergesst auch bitte nicht: Es gibt daneben noch die Dyskalkulie, also eine Rechenschwäche – damit habe ich mich aber noch nicht beschäftigt….)
Roberta

Bewertung: 5 von 5 Raben

La Leche Liga
ASIN: B000WASHUI

Verlag: La Leche League Schweiz; Auflage: 1 (29. Oktober 2016)
ISBN-10: 3906675165
ISBN-13: 978-3906675169

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Bewertung: 5 von 5 Raben

Im „Handbuch für die stillende Mutter“ sind Erklärungen zur Bildung der Muttermilch und ihren Vorteilen zu finden, zum korrekten Anlegen, den am häufigsten auftretenden Schwierigkeiten und Sondersituationen, die nach der Geburt (oder auch später) auftreten können. Auch wird auf eine mögliche Berufstätigkeit der Mutter eingegangen und es werden praktische Tipps zur Vereinbarkeit mit dem Stillen gegeben.
Aber auch die Entwicklung des Babys wird gut lesbar und umfangreich beschrieben. Dabei liegt ein Hauptaugenmerk auf dem Umgang mit dem Kind: Wie soll man mit dem Schreien umgehen, das Schlafen ist ebenfalls ein Thema, und sogar zur so genannten „Trotzphase“ werden noch Tipps gegeben.
Ich halte das Buch für ein äußerst gelungenes und „rundes“ Werk. Ich selber habe es erst gelesen, als mein Sohn bereits fast zwei Jahre alt war, und nicht als frischgebackene Mutter. Ich könnte mir aber vorstellen, dass mir einiges leichter gefallen wäre, wenn ich es damals schon zur Hand gehabt hätte – weniger in Bezug auf Stillprobleme, die wir in dem Sinne nicht hatten, sondern eher auf die Unsicherheiten im Umgang mit dem Kind. Es hat eine Weile gedauert, bis ich überzeugt nach außen das vertreten konnte, was mein Gefühl mir vorgab, und da hätte mich das Buch doch sehr unterstützt. Gerade für den Umgang mit dem Kind fände ich es daher schön, wenn mehr werdende Mütter dieses Werk in die Hand bekämen und nicht schon schwanger anfingen, Erziehungsratgeber zu lesen.
Juli

Kösel, 11. A. (März 2006)
ISBN-10: 3466343321
ISBN-13: 978-3466343324
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Kurzbeschreibung:
„(…) Die moderne Geburtshilfe hat über allem medizinischen Fortschritt eines übersehen: Das Baby ist von Anfang an empfindungsfähig. So erlebt das Kind die konventionelle Klinikgeburt auch heute noch vielfach als grausame Gewalt (…) Frédérick Leboyer hat erkannt: Diese Schmerzen und Leiden und die bleibenden Schädigungen, die das Kind dadurch erfährt, sind vermeidbar. (…) Dr. Frédérick Leboyer, Gynäkologe und Geburtshelfer, erhielt die Anregungen für seine Gedanken über Geburt und Mutterschaft in Indien.“

Anhand vieler Fotos von Babys, die gerade geboren werden bzw. wie sie hinterher aussehen, zeigt Leboyer in seinem Buch die Gefühlsregungen, welche die Kinder ohne Zweifel durchmachen. Leboyer begibt sich in ein Gespräch mit dem Zweifel und dem Unglauben des „zivilisierten“ Menschen, um diesem zu erklären, dass auch Neugeborene schon Schmerz empfinden. Nach dem Lesen und Durchblättern dieses Buches kann man nicht mehr verstehen, wieso ein schreiendes Neugeborenes mit schmerzverzerrtem Gesicht für uns ein so normales Bild geworden ist. Neugeborene können sogar lächeln – Leboyer zeigt es! Vorausgesetzt, sie werden richtig behandelt.

Schade, dass ich dieses Buch erst nach der Geburt meiner Tochter in die Finger bekam.
Nana

Bewertung: 5 von 5 Raben

Verlag Wissenschaftliche Scripten, Auflage: 1 (2004), 56 Seiten
ISBN-10: 3937524177
ISBN-13: 978-3937524177
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Sehr bewegende, rührende Berichte von Eltern, die Erfahrungen mit Hausgeburt gemacht haben, sowie von Hausgeburtshebammen, befinden sich in diesem kleinen Büchlein. Macht Mut zum Nachahmen. Wink
Nana

Bewertung: 5 von 5 Raben

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Kösel, 12., aktualis. A. (August 2005)
ISBN-10: 3466343895
ISBN-13: 978-3466343898
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Ein Begleitbuch für Eltern, die ihr Baby verlieren, und alle, die sie unterstützen wollen.
Ich habe dieses Buch gekauft, als mein Mann und ich gerade unsere Tochter Sara bei der Geburt verloren hatten. Hannah Lothrop beschreibt sehr ausführlich den Ablauf der Trauerreaktion und die Empfindungen von verwaisten Eltern. Es hat mir damals gut getan, zu lesen, daß meine Gefühle ganz normal und richtig sind, daß es anderen auch so ging. Sie legt großen Wert darauf, darzustellen, welches Verhalten der Mitmenschen, des Klinikpersonals usw. in dieser schweren Situation und auch später zuhause hilfreich ist. (Zum Beispiel, es zu ermöglichen, daß die Eltern ihr totes Kind sehen und in Ruhe kennen lernen können, Fotos zu machen, die Trauernden zum Reden ermuntern, auch und gerade noch Wochen später, usw…)
Ich habe beim Lesen festgestellt, daß wir großes Glück gehabt haben und sowohl in der Klinik als auch von den meisten Bekannten und
Freunden gut unterstützt worden sind. Zu lesen hat mir dabei geholfen, meine Bedürfnisse wahrzunehmen und sie den Mitmenschen auch klar mitzuteilen, das hat viele Situationen
sehr vereinfacht.
Das Buch ist sehr klar gegliedert und vom Aufbau eher ein Sachbuch, so daß man gut das ein oder andere kurze Kapitel zu seiner aktuellen Situation findet und nicht alles durchlesen muß. Auch findet man viele sehr konkrete Tips zur Hilfe oder auch Selbsthilfe. Die Sprache mögen manche hier und da ein wenig „esoterisch“ angehaucht finden, ich empfand das damals aber als positiv und einfühlsam.
Fazit: Ein sehr empfehlenswertes Buch – besonders auch, wenn man nicht selbst betroffen ist, sondern vielleicht in der Geburtshilfe arbeitet oder sonst mit betroffenen Eltern in Kontakt kommen könnte.
Fehlgeburt, Totgeburt, Säuglingstod bei der Geburt oder in den ersten Wochen sind auch in unserer „rundum vorgesorgten“ Welt nicht so selten, wie man gerne glauben möchte!
Annette

Bewertung: 5 von 5 Raben

Bern 2004 (Verlag Hans Huber)
ISBN-10: 3-456-83310-5
ISBN-13: 978-3456833101
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Anders als der Titel vielleicht erwarten lassen könnte, geht es nicht um das reine „Handling“ von Kindern. Der ganze Umgang mit Kindern in alltäglichen und therapeutischen Situationen wird neu definiert.
Zentraler Begriff der Autoren ist „Bewegung“ – ohne Bewegung ist ein Mensch kein Mensch. Anstelle des „cogito ergo sum“ [ich denke, also bin ich] wird ein „moveo ergo sum“ gesetzt: Ich bewege mich, also bin ich! Ohne Bewegung verkümmern Knochen, wird das für die Immunabwehr so wichtige Lymphsystem ebenso wenig angeregt wie die Verdauung. Und wie befreiend körperliche Betätigung auch für den Geist sein kann, ist eine Binsenweisheit.
Wie nun Kinder Bewegung lernen, ist Kernpunkt des Buches. Die Autoren gehen dabei nicht von einer natürlichen Reifung aus, wie gängige Entwicklungskalender sie suggerieren, sondern betonen die Wichtigkeit der betreuenden Bezugspersonen. Denn sowohl die Annahmen über Kindesentwicklung als auch der Umgang selbst mit den Kindern sind grundlegend. Und das beginnt bei so anscheinend simplen Vorgängen wie Wickeln und Hinlegen.
Ein anderer entscheidender Pfeiler ist der Respekt und die Liebe zu den Kindern. Dies zeigt sich nach Ansicht von Maietta und Hatch wesentlich darin, wie wir unseren Kindern begegnen und ihre Umwelt gestalten. Wir Erwachsenen werden im übertragenen und wörtlichen Sinn aufgefordert, uns auf eine Ebene mit unseren Kindern zu begeben. Dabei sind wir nicht nur Gebende, sondern können unsererseits auch viel lernen.
Die Autoren haben ein (wenigstens für mich!) ganz neues anatomisches Konzept entwickelt. Nicht Knochen, Muskeln, Bänder etc. werden betrachtet, sondern der Körper wird eingeteilt in sieben Massen und sechs Zwischenräume, deren Proportionen sich im Lauf der Zeit verändern. Diese andere Anatomie macht es auch medizinischen Laien möglich, den Ausführungen der Autoren gut zu folgen, weil sie sehr anschaulich ist.

Was weiterhin noch sehr empfehlenswert ist: Zahlreiche Abbildungen (Fotos und gute Graphiken) erläutern das im Text dargestellte. Viele (Körper-)Übungen und auch Aufforderungen, sich über das eigene Verständnis zu grundlegenden Stichworten wie Lernen oder Entwicklung Gedanken zu machen, fordern den Leser. So wird aber der Text verständlicher und die Lektüre bereichernder, als ich es sonst von Fachbüchern gewohnt bin.

Mein Fazit: Diese Buch ist ein Muss, für alle, die im professionellen Rahmen mit Kindern zu tun haben. Für alle anderen ist die Lektüre anregend, erfrischend und anstoßend zu neuen Erfahrungen.

5 Raben von Astrid Ahlers

Bewertung: 5 von 5 Raben

Was künftige Papas wissen müssen

Urania-Verlag, 2012
ISBN-13: 978-3-451-66014-6

Bewertung: 5 von 5 Raben

Braucht es neben den vielen Ratgebern zu Schwangerschaft und Geburt noch einen extra für Väter? Nach der Lektüre kann man diese Frage eindeutig beantworten: Ja, diesen schon! Wie schon der vergriffene Titel „Papa werden“ vom gleichen Autor behandelt auch dieser Band Schwangerschaft, Geburt und das Familienleben zu dritt.

Er informiert sachlich, verständlich und übersichtlich und dabei konsequent auf die Rolle und die Fragen von Vätern bezogen. So erörtert er nicht die gesamte Schwangerschaft, sondern nur die Themenkreise Sexualität, mögliche Untersuchungen des Kindes, Erkrankungen der Mutter und Ernährung.

Beim Geburts-Kapitel gibt er Männern, die ihre Partnerin bei der Geburt begleiten wollen, weit umfassender als der Vorgängerband wirklich nützliche Informationen über ihre Möglichkeiten, die Geburt positiv zu unterstützen. Die Darstellung ist medizinisch fundiert, benennt aber auch klar die Risiken medizinischer Interventionen bei der Geburt und die Alternativen dazu.

Es ist sehr erfreulich, dass ein ausdrücklich medizinisch-sachlich gehaltener Ratgeber die Risiken einer Klinikgeburt nicht verschweigt und die Hausgeburt als verantwortungsvoll wählbare Alternative beschreibt, dies unterscheidet den Band ebenfalls positiv von seinem Vorgänger. Insgesamt wird hier gerade aus medizinischer Sicht die Ungestörtheit des Geburtsverlaufs verteidigt. Dem Autor gelingt es, werdenden Vätern verständlich zu machen, dass gerade das Nicht-Eingreifen in eine komplikationslos verlaufende Geburt sachlich angemessen ist. So können Väter, die die Geburt ihres Kindes begleiten, die Situation besser einschätzen, als wenn sie nur die möglichen technischen Eingriffe als Lösung aller Probleme beschrieben bekommen hätten. Mit diesem fundierten Wissen wird auch die Rolle des Vaters als Vermittler zwischen Frau und eventuell unbekanntem Klinikpersonal gestärkt, was den Geburtsverlauf durchaus positiv beeinflussen kann.

Das Kapitel zum Familienleben bietet wertvolle Hinweise auf mögliche Probleme und Lösungen und ermöglicht so ein besseres Verständnis der neuen Eltern füreinander. Mit Glossar, Adressenliste und einer Ernährungstabelle in Kurzform ist dieser Ratgeber für werdende Väter sehr zu empfehlen. Fünf Raben!

Bewertung: 5 von 5 Raben

Oesch Verlag, 1. Aufl. (Mai 2005)
ISBN-10: 3035030073
ISBN-13: 978-3035030075
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Bewertung: 5 von 5 Raben

In der Erwartung, einen weiteren Elternratgeber zu lesen, machte ich mich an diese Lektüre. Doch dieses Buch übertrifft die Erwartung! Regina Masaracchia, selbst betroffene Mutter, Krankenschwester und La Leche Liga Beraterin, beschreibt nicht nur ihre Erfahrungen, sondern gibt fundierte, interessante und umfangreiche Hintergrundinformationen
zu den Fragen und Problemen, mit denen die betroffenen Familien und ihre Kinder konfrontiert werden.
Das Buch ist in 10 Kapitel gegliedert und enthält Beiträge von betroffenen Eltern und Fachpersonen. Inhalte sind: Pränatale Diagnostik, nach der Geburt, Ernährung, zu Hause, Fragen nach den Ursachen, Grad der Behinderung, Krankenhaus und Operation, weitere Entwicklung, Sprachbehandlung sowie Tipps für das Krankenhauspersonal. Im Anhang findet sich eine hervorragende Liste nützlicher Adressen und Links zum Thema.
Regina Masaracchia schreibt gefühlvoll, erklärt auch komplexe medizinische Zusammenhänge in einer spannenden und leicht zu lesenden Sprache. Ein hilfreiches und sehr umfassendes Werk und empfehlenswert für alle, die sich mit dem Thema befassen (müssen).
Silvia Honigmann, IBCLC, Universitätsspital Basel,
Klinik für Wiederherstellende Chirurgie und Frauenklinik
Laktation und Stillen 4 · 2005

Bewertung: 5 von 5 Raben

Anahita-Verlag, Auflage: 1 (Dezember 2004)
ISBN-10: 3937797033
ISBN-13: 978-3937797038
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Bewertung: 5 von 5 Raben

„Leben ohne Schule“ – das Thema schlich erstmalig an mir vorbei, als meine Tochter gerade auf der Welt war, aber wirklich interessiert hat es mich vorerst nicht. Nun, zweieinhalb Jahre später und einige elterliche Erfahrungen reicher, wollte ich es doch genauer wissen. Was hat es auf sich mit Familien, die ihren Kindern die Schule „vorenthalten“? Wie geht das? Ist es überhaupt möglich bzw. erlaubt? Wie geht es den Kindern dabei, wenn sie nicht zur Schule gehen?
Das Ergebnis nach der Lektüre steht für mich eindeutig fest: Es klingt logisch, ich finde nachvollziehbar, was ich gelesen habe und bin erstaunt, dass dieses recht knapp gehaltenes Buch mir eine neue Sicht der Dinge erlaubt und mir sogar Erklärungen für meine eigene – teils unglückliche – Schulzeit geliefert hat!
Weniger gute Schüler sind nicht schlechter als die besseren oder dümmer oder unfähiger oder fauler. Das System ist fehlerhaft und bringt erst „schlechte Schüler“ hervor.

Das Buch ist ein guter Einstieg in die Thematik, lässt „Insider“ zu Wort kommen und enthält wichtige Infos (z.B. über Zahlen und Fakten aus anderen Ländern, sowie Stellen, an die man sich wenden kann, wenn man nähere Infos und Kontakte sucht).

Eine Antwort auf PISA? Einen Versuch wäre es wert…
Silvana

Bewertung: 5 von 5 Raben

Die entscheidende Bedeutung der Kind-Eltern-Bindung
Genius Verlag; Auflage: 1 (2006)
ISBN-10: 3-9344719-20-1
ISBN-13: 978-3934719200

Neueste Auflage:
Verlag: Genius (1. Juli 2015)
ISBN-10: 3934719449
ISBN-13: 978-3934719446

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Bewertung: 5 von 5 Raben

Das Buch beginnt mit einem Zitat von J. Krishnamutri: Jegliches Handeln hat nur im Kontext von Beziehung Sinn, und ohne Verständnis der Beziehung wird es auf allen Ebenen nur zu Konflikten führen. Ein Verständnis der Beziehung ist viel, viel wichtiger als die Suche nach einem Handlungsplan.
„Unsere Kinder brauchen uns“ geht genau auf den Inhalt dieses Zitates ein. Es ist ein Beziehungsbuch, aber nicht nur eines, das aufzeigt, wie wichtig Beziehung in den ersten Lebensjahren ist. Es geht viel weiter – zu den Beziehungen des gesamten Lebens und zu den Beziehungen unserer Gesellschaft. Es erklärt, warum stabile Beziehungen das gesamte Leben lang wichtig sind, insbesondere in der Zeit bis zum Erwachsenwerden. Es zeigt auf, warum und dass es in den modernen Gesellschaften zu wenig Beziehungen gibt – und dass wir uns nicht einmal klar sind, dass es diese Beziehungen sind, die uns fehlen.
Dieses Buch ist ein Muss für alle Eltern von Kindern in jedem Alter, vom Säugling bis zum Erwachsenen, aber auch für Erzieher und Lehrer – für jeden, der mit Kindern zu tun hat. Es ist aber auch ein Muss für Politiker, die aktuell überlegen, wie eine Kinderbetreuung am besten gestaltet werden kann.
Beziehung und Verbundenheit ist der Schlüssel für eine klare und liebevolle Begleitung unserer Kinder. Das hat nichts zu tun mit ehemaliger total autoritärer Erziehung, aber es kann wiederum nicht sein, dass sich Eltern zurückziehen von ihren Kindern, sie den Gleichaltrigen und den modernen Medien überlassen. Kinder sind nicht unsere Freunde, sie benötigen die Weisheit und Erfahrung der Älteren – auch wenn sie dagegen rebellieren. Sie müssen zeitweise auch dagegen rebellieren. Sie brauchen dabei jedoch Stabilität und bedingungslose Liebe.
Viele Ratgeber empfehlen heute Erziehungsmethoden mit Zimmerarrest und anderen Formen von Auszeit – ein Zustand, bei dem wir aus der Beziehung zu unseren Kindern austreten. Das Wissen von Neufeld und Mate führt uns zurück zu unserer natürlichen elterlichen Intuition. Es stärkt die Eltern, damit diese ihre Beziehung zu ihren Kindern stärken, sich zutrauen, diese Stärkung zuzulassen. Es zeigt auf, welche Möglichkeiten es in unserer industrialisierten Welt gibt, den Kindern eine Lebensgemeinschaft zu ermöglichen. Für viele wird es eine Bestätigung der eigenen Gefühle sein, der eigenen Intuition – und somit eine Bestärkung, diesen Weg unbedingt weiterzugehen.
Die These des Buches ist, dass viele Probleme von Kindern in deren Orientierung an Gleichaltrigen begründet sind, dass also die Bindung an die Erwachsenen in unserer Kultur verlorengegangen ist. Diese These wird sehr differenziert und ausführlich begründet, dadurch werden die Ausführungen dazu etwas langatmig. Zuletzt – im Vergleich zur Analyse sehr kurz gehalten – geben uns die Autoren Wege, aus dem Dilemma herauszukommen. Selbst wenn man einige Ansätze anders sieht und die Gleichaltrigenorientierung nicht der alleinige Grund sein mag, ist das Buch inspirierend, bedenkenswert und interessant. Es sollte Bestandteil aller pädagogischen Lehrpläne werden.

Das Buch bekommt von mir fünf Raben für den Inhalt, vier für die Lesbarkeit. Wenn es kürzer und zusammenfassender geschrieben wäre, würde es mehr Leser erreichen. Und es müsste eigentlich alle erreichen!
Gudrun von der Ohe, Ärztin sowie Still- und Laktationsberaterin IBCLC, www.stillberatung.info

Bewertung: 5 von 5 Raben

C.H.Beck; Auflage: 3. A. (Oktober 2006)
ISBN-10: 3406459838
ISBN-13: 978-3406459832

Verlag: C.H.Beck; Auflage: 5 (31. August 2016)
ISBN-10: 3406702279
ISBN-13: 978-3406702273

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Bewertung: 5 von 5 Raben

Der Mensch ist ein Säugetier. Michel Odent, Arzt, der seit Jahrzehnten Frauen bei Hausgeburten begleitet und Forschungsleiter eines Gesundheitszentrums ist, beschäftigt sich seit langer Zeit mit diesem Thema. „Geburt und Stillen“ ist ein provokantes und gleichzeitig visionäres Buch darüber, wie heutzutage mit Geburt umgegangen werden könnte. Wir sollen uns auf unsere Wurzeln und wahren Bedürfnisse besinnen, statt immer mehr der Technik zu vertrauen. Im Zeitalter von Wunschkaiserschnitt und „Heimüberwachungsgeräten“ für Säuglinge schreit dieses Buch regelrecht nach einer Rückkehr zur Natur. Frauen müssen nicht länger gebären lassen, sondern können wieder Selbstvertrauen in ihren Körper gewinnen, um ihre Babys auf eine sanfte Weise zur Welt zu bringen. Dazu müssen sich aber in den Köpfen der Menschen (werdende Eltern ebenso, wie Ärzte und Geburtshelfer) einige Sichtweisen über die Geburt ändern.

Odent gibt hier kein Handbuch zum Besten, sondern eher einen teils etwas wissenschaftlich, aber dennoch auch für Laien verständlich formulierten Ratgeber mit gesellschaftskritischem Blickwinkel.
Warum sterben in Holland, wo die Hausgeburtsrate enorm viel höher ist als bei uns, weitaus weniger Babys während oder kurz nach der Geburt als im Rest der „entwickelten Welt“, wo die meisten Kinder im Krankenhaus zur Welt kommen?

Wie kann die hohe Zahl an Kaiserschnitten, Zangen-/Saugglockengeburten, die fast schon obligatorische Gabe von Schmerz-, Betäubungs- sowie geburtsfördernden Mitteln auf ein Minimum reduziert werden? Warum kann der moderne Inkubator für Frühgeborene überflüssig gemacht werden? Was haben Kolostrum und langes Stillen mit Gesundheitsvorsorge in der Gesellschaft zu tun? Antworten dazu liefert Odent. Und sie scheinen so einfach – warum hört bisher kaum jemand darauf? Ich gebe diesem genialen Werk die volle Rabenzahl!
Nana

Bewertung: 5 von 5 Raben

Michel Odent spricht in seinem Buch immer wieder über „Privacy“, die Privatsphäre bei der Geburt, die er für sehr wichtig hält. Er erklärt auch, warum, und ich fand es so einleuchtend, dass ich mich frage, wieso ich je an einer Hausgeburt zweifelte.
Ja, er zeigt einem eine andere, natürliche Sichtweise der Geburt.
Ich finde, dieses Buch sollte zur „Pflichtlektüre“ jeder werdenden Mutter gehören.
Janina

Bewertung: 5 von 5 Raben

rororo, Neuausg. (November 2002)
ISBN-10: 3499617048
ISBN-13: 978-3499617041
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Dieses Buch ist fast unverzichtbar beim ersten Kind. So ganz ohne Erfahrung hat man als Eltern doch sehr viele Fragen. Bei manchen traut man sich nicht, diese zu stellen. Mir zumindest ging es so. Doch keine Frage ist zu blöd, als dass es sie nicht wert wäre, hier aufgenommen zu werden. Es geht von „Was sind das für Pickelchen im Gesicht?“ über „Stoff- oder Höschenwindel?“ zu „Was tun bei Schnupfen?“. Was mir gut gefällt, sind vor allem die guten Tipps jenseits von Kommerz und Baby-Industrie. Nach einiger Zeit benötigt man das Buch nicht mehr, da sich dann eine Routine eingestellt hat. Aber gerade zu Anfang war für mich das Buch unverzichtbar.
Elly

Bewertung: 5 von 5 Raben

Heinevetter Lehrmittel; Auflage: 4., korr. Aufl. (September 2004)
ISBN-10: 3874745902
ISBN-13: 978-3874745901
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Lesen durch Schreiben ist eine Methode des Lesen- und Schreibenlernens, die mittlerweile in vielen Schulen praktiziert wird und die sich deutlich von dem unterscheidet, was die Eltern der heutigen Schulkinder selbst im Unterricht erlebt haben. Dadurch reagieren Eltern oft verunsichert und können sich kaum bis nicht vorstellen, dass ihr Kind mit dieser Methode jemals richtig (d.h. grammatikalisch und ortographisch korrekt) schreiben lernen wird.

Jürgen Reichen hat dazu dieses Buch verfasst, in dem er nicht nur die Methode selbst erläutert, sondern auch, wie er darauf gekommen ist, sie zu entwickeln. Er gibt einen Einblick in Lernprozesse und wie man im Unterricht damit positiv oder eben negativ umgehen kann. Seine Methode basiert auf den Konzepten der Selbststeuerung und des individualisierten Lernens. Eine wichtige Maxime ist, dass Kinder grundsätzlich zum einen sehr offen und neugierig sind und zum anderen auch beim Schreiben- und Lesenlernen jedes Kind sein eigenes Tempo hat. Er vergleicht die Vorgehensweisen von herkömmlichem Fibelunterricht und der Reichen-Methode und beschreibt die Einbettung der Methode in den so genannten Werkstattunterricht, in dem Kinder sich mit allen Sinnen und mit vielerlei Zugangsweisen mit einem bestimmten Thema beschäftigen.

Reichen hat ein informatives, aber auch stellenweise populistisches Buch geschrieben, weil er immer wieder Exkurse macht, um zu erläutern, auf welchen pädagogischen und philosophischen Säulen seine Methode ruht. Das wirkt manchmal irritierend, macht aber deutlich, dass Unterricht eben sehr viel mehr Komponenten hat als das bloße Lehren und Lernen und auch die Haltung Reichens gegenüber herkömmlichem Unterricht wird mehr als klar – aber auch begründet und nachvollziehbar.

Ich kann das Buch all denen empfehlen, die mehr wissen möchten über diese Methode und ich muss warnen: es macht neidisch auf die Kinder, die so lernen dürfen.
Christiane Rupp

Bewertung: 5 von 5 Raben

Born to be wild: Wie die Evolution unsere Kinder prägt
München 2009 (Kösel), 1. Auflage
ISBN 978-3-466-30824-8
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Evolution ist in aller Munde. Was bis jetzt gefehlt hat: Ein umfassender systematischer Blick auf Babys und Kinder in allgemeinverständlicher Form.

Herbert Renz-Polster unternimmt dies nun in seinem Buch. Bereichert dieser neue Blickwinkel auf die Kindheit nun? Ist es eine sinnvolle Ergänzung im doch so großen Angebot der Baby- und Erziehungsratgeber?

Dies lässt sich eindeutig bejahen!

Denn dieser Ansatz sieht Kinder nicht mehr als defizitäre Menschen, sondern fragt: „Welchen Vorteil bringt es, dass Babys und Kinder so sind, wie sie sind?“ Warum beruhigen sich Babys am besten auf Mutters Arm, warum verweigern Kinder das so gesunde Gemüse, wieso trotzen sie so?
Um diesen Fragen auf den Grund zu kommen, betrachtet Renz-Polster nicht nur die Lebensbedingungen unserer steinzeitlichen Vorfahren, auch der Umgang mit Kindern in anderen Kulturen weltweit oder auch unserer tierischen Verwandten wird berücksichtigt.

Dabei widersteht Renz-Polster der Gefahr „ursprüngliche“ Kulturen zu idealisieren oder Patenrezepte zu verbreiten. Der Blick über den Tellerrand unserer westlichen Kultur hilft den Eltern dabei, auch einmal zunächst ungewohnt scheinende Wege zu gehen. Außerdem erhalten Eltern so mehr Gelassenheit: „Es ist normal, wenn mein Kind das Töpfchen verweigert.“

Der Autor will nicht erreichen, dass alle ihre Kinder aufziehen wie die Papua in Neuguinea. Vielmehr gibt die Lektüre den Eltern die Gelassenheit: „Mein Kind ist gut, so wie es ist. Und das für uns so Anstrengende liegt nicht an unseren oder seinen Fehlern.“

All diese Erkenntnisse vermittelt der Autor auf unterhaltsame und leicht lesbare Art, so dass das Buch trotz seiner Dicke (immerhin sind es ca. 500 S.) nie langweilig wird. Wichtige Aspekte werden zudem immer mal wieder aufgegriffen, so dass auch häppchenweises Lesen geht: Eltern haben gerade in der Babyphase selten Zeit, Wälzer zu lesen. Die Kapitel sind jeweils zweigeteilt: Den Grundlagen folgt immer ein Teil „Einblicke und Ausblicke“, der kontroverse Theorien aufgreift oder Hintergründe vertieft. Diese Teil kann natürlich bei Zeitmangel auch überschlagen werden. Da es sich aber so spannend liest, habe ich gerade diese Teile geradezu verschlungen.
Es lohnt sich für Interessierte auf jeden Fall die zum Buch gehörende Webseite (www.kinder-verstehen.de) zu besuchen. Dort finden sich vor allem die wissenschaftlichen Quellen, weitere Texte und auch interessante Links.
Für Eltern, die an mehr interessiert sind als an konkreten Still- und Wickeltipps, ist diese Lektüre mehr als bereichernd.
Bei einzelnen Aspekten hätte ich mir einen etwas weiteren Blick gewünscht (so bringt das Stillen auch für die Mutter wesentliche gesundheitliche Vorteile), aber dies sind nur Kleinigkeiten.
Abgerundet wird das Buch durch ein ausführliches Register und ein Literaturverzeichnis der wichtigsten Bücher zum Thema.

Bewertung: 5 von 5 Raben

Astrid Ahlers

Karl F. Haug Fachbuchverlag; Auflage: 1 (Februar 2002)
ISBN-10: 3830430434
ISBN-13: 978-3830430438

Bewertung: 5 von 5 Raben

Dieses kleine Buch ist ein gut strukturierter, klar formulierter und sehr hilfreicher Leitfaden für alle, die eine Mütter-, Mutter-Kind- oder Familienkur in Betracht ziehen. Angefangen von der Überlegung, welche Gründe für eine Kur sprechen über viele Infos zur Vorbereitung, Antragstellung bis hin zu Alternativen zur Kur bietet das Buch eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, mit welcher der Weg nicht mehr schwierig erscheint. Wichtige Anhaltspunkte bietet das Buch bei der Auseinandersetzung mit möglichen Problemen (z.B. Ablehnung eines Kurantrages) und möglichen Gründen gegen eine Kur. Natürlich werden auch die wichtigsten Ansprechpartner, z.B. die Beratungsstellen des Müttergenesungswerkes, genannt.

Was muss ich beachten, wenn ich gesetzlich/privat versichert bin? Wie kann ich mich und meine Kinder auf die Kur vorbereiten? Ähnliche und einige andere häufig gestellte Fragen werden im Schlussteil des Buches aufgelistet und mit Seitenhinweisen versehen, sodass sich das Buch als Nachschlagewerk nutzen lässt. Der Serviceteil mit wichtigen (Internet-/) Adressen und einem Verzeichnis gesetzlicher Bestimmungen und rechtlichen Grundlagen runden diesen Leitfaden ab.
Nana

Bewertung: 5 von 5 Raben

Rowohlt Tb, 6., Aufl. (März 1998)
ISBN-10: 3499603764
ISBN-13: 978-3499603761
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Herrad Schenk beleuchtet den Mythos von der guten Mutter kritisch und differenziert. Für platte Argumentationen ist sie sich zu schade. Der Weisheit letzter Schluss sind ihre Thesen nicht. Sie gibt zu bedenken: “ Vermutlich würden manche meiner Thesen anders ausfallen, wenn ich selbst Mutter wäre.“ Ein sympathischer Einwand, wie ich finde.

Wie sah Mutterschaft am Ende des 19. Jahrhunderts aus? Herrad Schenk forscht in ihrer eigenen Familie nach. Da gab es Großmutter Else, die aus wohlhabenden Verhältnissen stammte und es absurd gefunden hätte, einem Beruf nachzugehen. Ihre beiden Kinder ließ sie mehrere Male im Jahr, auch bereits wenige Wochen nach der Geburt, bei einer Amme zu Hause zurück, um mit ihrem Mann auf Reisen zu gehen. Die Kinder waren ja in guten Händen. Großmutter Else konnte nicht stillen. Oder wollte nicht? Die Wirkung des Stillens, so hieße es, würde den Busen ruinieren. Studien, die belegten, Stillen sei das Beste für Mutter und Kind, gab es zur damaligen Zeit nicht, und so stillten die Mütter gar nicht oder ab, ohne die Spur schlechten Gewissens. Großmutter Franziska musste im Geschäft ihres Mannes mitarbeiten. Ihre Zeit reichte nicht aus, um sich um die 7 Kinder zu kümmern. So wurden 3 schon im Kleinkindalter an alleinstehende Tanten abgegeben, die sie wie ihre eigenen aufzogen – war es doch zum Besten der Kinder. Hatte Großmutter Franziska Zeit, mit ihren Kindern zu spielen? Eine völlig überflüssige Frage.

Heute sind die meisten Mütter ihr eigenes Dienstmädchen, findet Herrad Schenk. Sie ist der Meinung, dass der Emanzipationsprozess durch die Mutterrolle, so wie sie sich in den letzten 3 Generationen entwickelt habe, wieder zurück genommen werde. An dieser These ist mehr Wahres dran, als Müttern lieb sein kann, finde wiederum ich. Gerne zitiere ich noch ein paar Thesen, weil sie so schön (böse) sind:

„Unsere Wirtschaftsordnung hat aus der Fortpflanzung, die früher eine soziale Selbstverständlichkeit und zugleich ökonomische Notwendigkeit war, eine Privatangelegenheit des Paares (und manchmal sogar nur der Frau) gemacht – gewissermaßen ein Hobby, das die einen sich etwas kosten lassen, während die anderen eben andere Hobbys vorziehen.“

„Kinder zu bekommen wird immer mehr als Abenteuer erlebt, als Aufbruch ins Unbekannte, der zwar mit Anstrengungen und Risiken verbunden ist, bei dem aber auch neue Gefühle und Erlebnisse von großer Intensität als Belohnung winken.“

„Der Beruf ist langweilig oder unerfreulich, die Liebesbeziehung trägt nicht, andere positive Lebensperspektiven werden nicht gesehen. Vom Kind wird dann all das erwartet, was jetzt fehlt, es soll die Löcher füllen und Wunden heilen.“

„Für die Entscheidung, ob man Kinder haben will oder nicht, hat man wohl oder übel das „falsche Bewusstsein“, nämlich das kinderlose.“

„Früher glaubte man nicht, dass Frauen, nur weil sie Kinder zur Welt bringen, auch am besten befähigt seien, Kinder zu betreuen. Vor allem hielten die Frauen sich selbst nicht qua Geschlecht allesamt für geduldige Kindermädchen und begnadete Pädagoginnen.“

„Ich habe dieses Kind nicht zur Welt gebracht, um es den ganzen Tag in eine Krippe, einen Hort oder eine Ganztagsschule abzuschieben. Im Umkehrschluss heißt das aber auch: Ich habe es zur Welt gebracht, es ist mein Kind, ich will es solange wie möglich in meinem Einflussbereich halten.“
„Das eigene Kind ist zum Selbstverwirklichungsprojekt mancher Frau geworden.“

„Die ExpertInnen-Ratschläge gehen fast immer dahin, die Mütter im Bewusstsein zu stärken, – Ihre Mutter (Schwiegermutter) muss lernen, dass sie sich aus der Erziehung rauszuhalten hat! – Wenn sie nicht einsichtig ist, gibt es eben Enkelentzug.“

„Viele Mütter erleben jede Reaktion auf ihr Kind, die nicht positiv oder gewährend ist, als kinderfeindlich. Das hängt mit der Überidentifikation mit dem Kind zusammen, die wiederum das Ergebnis ihrer Alleinzuständigkeit ist. Kritisiert eine andere Person das Kind, so fühlt sich sofort die Mutter kritisiert – die ja alleinverantwortlich für das Kind und damit auch für jedes Fehlverhalten von ihm ist. In solch einer Situation empfindet die Mutter keineswegs erzieherisch auf ihr Kind einzuwirken, sondern sie bekommt Aggressionen gegen die „kinderfeindliche Umwelt“.“

„Die Idealisierung der Mutterliebe und die Aufwertung der Kindheit haben sich in den letzten 3 Jahrhunderten vollzogen; das eine hat das andere bedingt und gefördert. Der vorläufige Höhepunkt dieser Entwicklung ist die Vollzeitmutterschaft für das Einzelkind – die Eins-zu-Eins-Betreuung eines einzigen Kindes durch seine Mutter, rund um die Uhr.“

„Dieser Idealisierung der Mütterlichkeit ging im späten Mittelalter und der frühen Neuzeit eine Spaltung des alten archaischen Bildes der Großen Mutter in eine „gute“ und eine „böse“ Mutter voraus: Die sichtbarsten sozialen Symptome dieser Spaltung waren Marienkult und Hexenwahn.“

Ich könnte noch weiter und weiter machen … Die Zitate sind aus dem Zusammenhang gerissen, scheinen mir wie pure Giftpfeile mitten ins Herz einer Rabenmutter zu sein. Mich hat die Lektüre des Buches gut unterhalten, stellenweise fühlte ich mich ertappt, dann wieder fand ich, nee, so stimmt das nicht und hier und da musste ich still vor mich hin grinsen – ja, ja, eulalie, aus dieser oder jener Rabenmutterphase bist du längst heraus gewachsen. Auf jeden Fall sind meine Gehirnzellen in Wallung geraten und haben meine ein oder andere „schräge“ Perspektive aufgemischt. Jetzt muss ich erst mal wieder eine neue Ordnung schaffen.

Am Schluss des Buches hat Herrad Schenk eine Wunschliste an die Politiker formuliert -> Elternschaft darf nicht nur Privatvergnügen sein. Sie hat aber auch eine Wunschliste an die Adresse der Mütter parat, unter anderem dies:
„Es wäre gut, wenn viele Frauen verstehen würden, dass die Fähigkeit, Kinder zu bekommen, sie nicht von der Notwendigkeit enthebt, weiterhin für sich selbst nach dem Sinn des Lebens zu suchen. Kinder sind gewiss eine Antwort auf die Frage nach einem sinnerfülltem und befriedigendem Leben, aber keineswegs die einzige und weder kurz- noch langfristig eine hinreichende Antwort. Wie belastend muss es für ein Kind sein, wenn es spürt: Außer mir hat die Mutter nichts in der Welt.“

Gut gebrüllt Löwin!
eulalie

Bewertung: 5 von 5 Raben

Herbig; Auflage: 1 (März 2005)
ISBN-10: 3776624205
ISBN-13: 978-3776624205
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Noch ein „Erziehungsratgeber“. Aber einer, der nicht theorieüberladen daherkommt, so dass man sich während des Lesens immer wieder fragen müsste, ob die Autoren jemals echte Kinder mit unerschöpflichem Chaospotenzial gesehen haben. Im Zentrum des Buches stehen konkrete Beispiele, konkrete Situationen aus dem Alltag mit Kindern vom krabbelnden Baby, das waghalsig seinen Radius erweitert, bis hin zum präpubertären Teenager im Alter von zwölf Jahren.
Insgesamt werden zwölf Geschichten erzählt mit unterschiedlichsten Familienkonstellationen, Eltern, Großeltern, Onkel, Tante, Freunde im Umgang mit Kindern. Jede der Geschichten enthält ein für das Alter des Kindes (bzw. der Kinder) typisches Problem, eine knifflige Situation, einen potentiellen Konflikt und zeigt Reaktionsmöglichkeiten auf, die unter dem Begriff „Coaching“ zusammengefasst werden. „Coaching“-Methoden basieren auf aktiver Kommunikation, Phantasie, etwas Geduld und liebevollem Interesse. Mit diesem simpel klingenden Grundrezept gelingt es in den beschriebenen Situationen Konflikte zu entspannen – und zwar nicht aus der allmächtigen Position eines überlegenen Erziehers heraus, sondern im Austausch mit den Kindern und unter bewusster Betonung ihrer Mit-Verantwortlichkeit (ohne sie mit alleiniger Verantwortung zu überfordern!). Die sogenannten Soft-skills, die als „internationale Herausforderungen für die nächste Generation im 21. Jahrhundert“ am Ende des Buches aufgelistet werden, können Kindern als Nebenprodukte des Coachings vermittelt werden. Die Autoren nennen hier: Selbstbewusstsein, Selbstständigkeit, Herzlichkeit, soziale Kompetenz, Emotionalität, Toleranz, Humor, Kreativität, Energie, Moderationsfähigkeit, Begeisterungsfähigkeit, öffentliche Rede, Selbstmotivation – eine Liste die sich also durchaus sehen lassen kann.
Der Aufbau des Buches ist sehr benutzerfreundlich und alltagstauglich: Die Beispielgeschichten werden kurz kommentiert und erläutert, um durch Abstrahierung die Übertragung auf ähnliche Situationen zu erleichtern. Die zentrale Aussage jedes Kapitels wird danach noch in einem Coaching-Tipp zusammengefasst. Am Ende des Buches sind Anregungen und Tipps schlagwortartig und in übersichtlichen Listen noch einmal zusammengestellt. Es liest sich schnell, kann zum kapitelweisen Nachlesen herangezogen werden und lädt auch zum Erneut-Lesen einzelner Vorschläge ein.
„Coaching Kids“ ist – mit den Worten der Autoren – „das maßgeschneiderte Universum zwischen Ja und Nein, der Dialog auf Augenhöhe.“
In Anbetracht all der inspirierenden Anregungen und wirklich hilfreichen Tipps verzeihe ich gerne, dass die Beispielgeschichten für meinen Geschmack oft etwas zu idealisiert wirken und bisweilen schon einen Touch von „Rama-Familie“ haben 😉 und gebe dem Buch fünf Raben.
Molly

Bewertung: 5 von 5 Raben

La Leche League Schweiz (1998)
ISBN-10: 3906675041
ISBN-13: 978-3906675046
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Kurzbeschreibung:
Wie sollen wir mit einem schreienden Baby umgehen. Alle Eltern stellen sich diese Frage manchmal, Mütter und Väter von „24-Stunden-Babys“ stellen sie sich täglich. Ist Ihr Kind ein „Schreibaby“, übersensibel, intensiv, erschöpfend und fordert es Sie rund um die Uhr, dann haben Sie ein Baby mit starken Bedürfnissen, das besonders viel Geduld von Ihnen verlangt. Als Eltern eines „24-Stunden-Babys“ brauchen Sie Hilfe, Unterstützung und den Rat eines Experten. Dies alles bekommen Sie in diesem Buch.
Dr. William Sears ist Kinderarzt und Professor für Kinderheilkunde an der Universität von Südkalifornien. Dr. Sears und seine Frau Martha, eine aktive La Leche Liga Stillberaterin, sind Eltern von acht Kindern.

In diesem Buch beschreibt der Autor den Alltag mit Babys, die ihre Eltern bis an deren Grenzen fordern, da sie auch ohne erkennbare Gründe viel weinen und schreien und anscheinend nie zufriedenzustellen sind. Dr. Sears gibt viele Tipps, wie Eltern mit ihren unruhigen Kindern umgehen können. Indem er sie als besonders liebebedürftige Babys bezeichnet, hilft er auch, ihnen mit einer positiven Einstellung zu begegnen. Desweiteren hilft er mit einer Checkliste den Eltern dabei, Warnsignale für einen bevorstehenden Erschöpfungszustand zu erkennen und damit zu vermeiden. Insgesamt ist es ein von viel Liebe für Kinder gekennzeichnetes Buch, das geplagten Eltern scheinbar untröstbarer Babys eine unschätzbare Fülle an Verständnis und Tipps bringt.
Judith

Bewertung: 5 von 5 Raben

Ein Elternbuch für Kindernächte
ISBN-10: 3906675033
ISBN-13: 978-3906675039
(aktualisierte Rezension zur Neuauflage 2005)

Aktuelle Version:
Verlag: La Leche League Schweiz; Auflage: 2. Bearb. u. erg. (2010)
ISBN-10: 3906675033
ISBN-13: 978-3906675039

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Bewertung: 5 von 5 Raben

 

Sears beschreibt zunächst die Besonderheiten von Babys Schlafrhythmus. Dann gibt der vielfache Vater Tipps, wie mit diesen Besonderheiten, aus denen das ganz normale mehrfache Aufwachen pro Nacht resultiert, umgegangen werden kann.
Die Message ist klar: Nimm dein Kind zu Dir ins Bett, gib ihm alle Nestwärme und Muttermilch, die es haben will.
Ich finde, dass das Buch dafür weniger lang sein müßte, denn der Tenor ist eigentlich von Anfang an klar. Trotzdem ist es natürlich ein sehr angenehmer Kontrapunkt zu Ferber- und Sanduhr-Methoden.
Juli

Bewertung: 5 von 5 Rabenfür die Message  Bewertung: 4 von 5 Raben fürs Lesen

 

Das momentan einzige Buch auf dem Markt, das eine echte Alternative zu den anderen „Schlafbüchern“ ist und das Eltern dabei hilft, ihr Kind zu verstehen und seine Schlafgewohnheiten zu akzeptieren und nicht zu bekämpfen. Der Stil ist nicht so mein Ding, aber es bekommt trotzdem volle Punktzahl!
Lotta

Bewertung: 5 von 5 Raben

 

Das einzig wirklich empfehlenswerte „Schlafbuch“ für Eltern. Es erklärt, wie ein Kind schläft, warum es aufwacht. Sears zeigt, wie man auf die Bedürfnisse des Kindes und der Eltern eingehen kann. Er zeigt auch Alternativen zum Familienbett (Babybalkon).
Janina

Bewertung: 5 von 5 Raben

 

Folgende Rezension bezieht sich auf die Neuüberarbeitung 2005:

Gleich vorneweg: Es ist das beste Buch, das es zu diesem Thema gibt. Somit sollte es Pflicht-Lesestoff für alle sein, die sich mit jungen Familien beruflich beschäftigen, aber auch für alle werdenden und jungen Eltern. Es nimmt ganz viel Stress aus dem Familienleben, macht stark gegen eine unwissende Umwelt und hilft, liebevoll miteinender umzugehen.
Einziger Nachteil: Es ist in den Buchläden kaum vorhanden, da es nur über die La Leche Liga (link siehe unten) erhältlich ist. Buchhändler können es aber mit Rabatt dort bestellen.
Eingeleitet wird dieses Buch mit Vorwort sowie Einleitung des Autors. Und schon da erkennt der Leser, dass der Autor viel Erfahrung hat: „Wenn ich doch nur eine Nacht schlafen könnte!“ Diesen Satz gibt es wohl nicht nur in Deutschland und Europa, sondern ist Wunsch aller Eltern – weltweit. Abgerundet wird das Buch von einer Gute-Nacht-Geschichte und einem Anhang der La Leche Liga Schweiz, zum historischen Rückblick und zum Schlaftraining. Dazwischen erfährt der Leser alles, was notwendig ist an Wissen zu diesem Gebiet. Liebevoll erklärt der Autor die Bedürfnisse der Kinder, ohne die Bedürfnisse der Erwachsenen aus den Augen zu verlieren. Bilder und Absätze machen es dem Leser leicht, dem Autor zu folgen. Auch wenn es keine Patentrezepte enthält – die es ja nicht gibt, aber immer gefordert werden – findet der Leser Erklärungen und Hilfestellungen für die verschiedenen Situationen. Das Buch ist zwar deutlich ein Plädoyer für das Zusammenschlafen, trotzdem können auch diejenigen, für die das nicht vorstellbar ist, Lösungen für sich finden. Ein wichtiges und neu überarbeitetes Kapitel ist das zum Plötzlichen Kindstod. Der Leser bekommt nicht nur Erklärungsansätze zu dem Thema sondern auch Möglichkeiten aufgezeigt, das Risiko zu senken, ohne den sonst häufig anzutreffenden erhobenen Zeigefinger „Du sollst … , Du darfst nicht …“
Insgesamt ist es eine sehr gute Überarbeitung eines tollen Buches. Schade allerdings, dass der Einband so verändert wurde. Warum hat die La Leche Liga nicht wieder so ein prägnantes Foto genommen, wie bei der letzten Ausgabe? Da zeigte schon das Bild, worum es geht: übermüdete Eltern und ein putzmunteres Kind. Jetzt schaut uns ein Kind an, das allein liegt und am Daumen nuckelt.
Allen Kindern wünsche ich, dass das Buch genauso oft verkauft werden wird, wie die unsäglichen Bücher zum Thema Schlaftraining! Dann wäre diese Auflage schnell vergriffen und könnte mit verbessertem Einband schnell neu aufgelegt werden.

Gudrun von der Ohe, Ärztin sowie Still- und Laktationsberaterin IBCLC, www.stillberatung.info

Bewertung: 5 von 5 Raben

Das Praxisbuch für Eltern und Pädagogen
KÖSEL, 2009
ISBN-10: 3466308356
ISBN-13: 9783466308354
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Das einzig Irreführende an diesem Buch ist der Titel, denn behandelt wird nahezu ausschließlich die Malentwicklung bei Kindern, nicht die kindliche Kreativität allgemein, die auch Matschen, Konstruieren, Verkleiden… einschließen würde. Als aus reicher Praxis schöpfende Darstellung mit ebenso praxiserprobten Anregungen zur Förderung der Malfreude bei Kindern ist es außerordentlich empfehlenswert. Die Malentwicklung wird anschaulich mit vielen Beispiel-Abbildungen dargestellt, die praktischen Anregungen sind zumindest in weiten Teilen leicht in der Familie umzusetzen. Immer sind der große Respekt des Autors vor jedem Kind und seine grundsätzliche Sympathie, sein Vertrauen in dessen Entwicklung spürbar. Das Buch vermittelt keinen Förderwahn, die Anregungen zielen vielmehr darauf ab, Kindern Freiräume zu schaffen, in denen sie sich schöpferisch ausleben können. Dabei formuliert er aber auch Ziele der Kreativitätserziehung: Es geht ihm nicht nur um den Selbstzweck des Sich-Ausdrückens, sondern um die Formung kreativer, engagierter, mündiger Menschen – ein gelungener Ansatz, dem Verbreitung zu wünschen ist.

Annette Jantzen

Bewertung: 5 von 5 Raben

Fischer (Tb.), 25. Aufl. (1981)
ISBN-10: 3596233089
ISBN-13: 978-3596233083
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Sichtermann kritisiert in ihrem Buch die herkömmlichen Methoden im Umgang mit einem Säugling und versucht gleichzeitig, Alternativen zu zeigen. Es soll helfen, Unsicherheiten und Ängste aber auch Vorurteile abzulegen. Sie plädiert dafür mit einem Neugeborenen das Naheliegendste zu tun: es so nah an den eigenen Körper zu nehmen und es zumindest für die nächsten sechs Monate dort zu lassen. Das Buch bringt Eltern und Säugling einander sehr viel näher – nicht nur in körperlicher Hinsicht.
Das Buch ist nicht blosser Ratgeber, es setzt sich auch auf einer gesellschaftspolitischen Ebene sehr kritisch mit dem Bild auseinander, das uns unter anderem in diversen Ratgebern vom Wesen des Babys vermittelt wird.
Lotta

Bewertung: 5 von 5 Raben

Piper Verlag, Auflage: 2. Aufl. 1994
ISBN-10: 3492118437
ISBN-13: 978-3492118439

Verlag: Piper Taschenbuch (1. Mai 2009)
ISBN-10: 3492263224
ISBN-13: 978-3492263221

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Bewertung: 5 von 5 Raben

Was sieht, fühlt, erlebt ein Baby? Wie spürt es seinen Hunger? Wie nimmt es einen Sonnenflecken an der Wand war, wie die Augen seiner Eltern, das Verstreichen der Zeit, den Raum um sich herum? Wann beginnt es sich als ein „Ich“ zu fühlen? Daniel Stern ist Kinderpsychologe und beschäftigt sich vor allem mit der Frühentwicklung des Kindes. Er schildert die Entwicklung eines fiktiven Babys („Joey“) von der sechsten Woche bis zum vierten Lebensjahr. Dabei versucht er mit seinen oft poetischen Beschreibungen, der Tatsache gerecht zu werden, dass sich das Erleben von kleinen Kindern vor allem auf der Gefühlsebene abspielt. Anschliessend an die Beschreibungen zum jeweiligen Lebensalter fügt er jeweils einen analysierenden aber dennoch verständlichen und sehr interessanten Kommentar. Das Buch kann Eltern dabei helfen, die kindliche Wirklichkeit zu entziffern und ermutigt zum intensiven Austausch mit ihrem Kind.
Lotta

Bewertung: 5 von 5 Raben

rororo
ISBN-10: 349960826X
ISBN-13: 978-3499608261
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Valentin fordert in seinem Buch von Eltern und Lehrern, viel mehr auf die Individualität des Kindes und die individuellen Lebensbedingungen einzugehen, als an starren Erziehungskonzepten festzuhalten. Sinngemäß sagt er, wenn die Wege nicht so sind, wie auf der Landkarte eingezeichnet, die man in der Hand hält, dann ist es wenig sinnvoll, weiter nach der Landkarte zu wandern. Das empfinde ich als einen tollen Ansatz, ganz im Gegensatz zu pauschalisierenden Behauptungen, dass „jedes Kind“ dies und jenes lernen kann – oder muss?
Tipps zur Umsetzung gibt es natürlich auch, wobei der, dass es am besten mit Meditation zu schaffen ist, natürlich Geschmacksache ist.
Juli

Bewertung: 5 von 5 Raben

Rohe Rezepte für große und kleine Schlecker und Schlemmer
Taschenbuch – 176 Seiten – Anahita-Verlag
Erscheinungsdatum: 30. Juli 2004
Auflage: 1
ISBN-10: 3937797025
ISBN-13: 978-3937797021
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Kurzbeschreibung:

Wer möchte nicht gern ein wenig fitter sein, ein wenig knackiger, ein wenig gesünder leben?
[…]
Für Rohkost-Anfänger und Fortgeschrittene.
Und für alle, die einfach ein bisschen mehr Frisches in die Küche bringen wollen!

Das Rohkochbuch – ein Widerspruch in sich, denn gekocht wird hier nichts, aber es ist aufgebaut wie ein Kochbuch. Schon die Einleitung lässt ahnen, dass es sich hier um mehr dreht, als nur Rezepte. Stefanie Wiegand erklärt, wie sie zur Rohkost kam, wie ihre Essensgewohnheiten vorher aussahen und welche Auswirkungen die Kostumstellung für sie hatte. Enorm waren diese Auswirkungen: Beschwerden verschwanden, sie fühlte sich nicht nur gesünder, sie war es. Mit ihrem Mann lebte sie einige Jahre nach strikter Rohkost, die sie per einschlägiger Ratgeberbücher befolgte. Irgendwann wurde den beiden klar, dass ihnen das nicht reichte. Sie kamen dahinter, dass es ihnen durch geschicktes Kombinieren von Nahrungsmitteln und Zubereitung (beides Dinge, von denen in der Rohkost normalerweise strikt abgeraten wird) durchaus nicht schlechter ging, sondern sie sogar großen Spaß daran hatten. Um auch andere Menschen daran teilhaben lassen zu können, entstand das Rohkochbuch.
Stefanie Wiegand legt Wert darauf, dass dieses Buch nicht nur für Rohköstler geschrieben ist, sondern für absolut alle, die sich für ausgewogene, gesunde Ernährung interessieren, besonders auch, um den Kindern gesunde Sachen schmackhaft zu machen.

Das Buch enthält neben einigen sehr schönen, appetitlichen Fotos, den sog. „Rohkost-Impressionen“, genaue Beschreibungen zu den einzelnen Nahrungsmitteln, Erklärungen, welche Vorteile die rohe Küche hat, warum sie gut für die Gesundheit ist und was man an „Hardware“ benötigt. Ebenso werden diverse Versände für Naturprodukte bzw. ökologische Lebensmittel vorgestellt.

Mir gefällt die alphabetische und nach Art geordnete Zutatenliste besonders gut, weil man hier schnell nachschlagen kann. Hier wird jedes aufgeführte Nahrungsmittel genau beschrieben. Es wird erklärt, worauf man beim Kauf achten muss, was gute Qualität ausmacht, wie das Nahrungsmittel am besten gelagert wird und wozu es sich besonders eignet bzw. was besonders zu beachten ist.

Nach der Zutatenliste folgen die Rezepte (+ Rezeptverzeichnis im Anhang), geordnet in:

  • Salate
  • Deftiges
  • Dipps und Dressings
  • Suppen
  • Gerichte mit frischen Wildpflanzen
  • Brot
  • „Milchprodukte“ (wobei das nichts mit tierischer Milch zu tun hat)
  • Süßes und Desserts
  • Rohe Konditorei
  • Weihnachtsbäckerei

Besonders amüsant sind oftmals die Titel der Rezepte, die doch sehr an „herkömmliche“ Küche erinnern (sollen?), gleichzeitig aber wie eine Parodie darauf wirken, wenn man weiß, was dahinter steckt.
So verbirgt sich hinter „Paprikagulasch“ weder Fleisch, noch heiße Suppe, sondern gekonnt kombinierte Lebensmittel, die teils püriert, teils in Stücke geschnitten ein leckeres „Gulasch“ ergeben.
Sehr interessant auch die Weihnachtsbäckerei, in der weder Zucker, noch Mehl, noch Eier Verwendung finden, die aber trotzdem „Weihnachtsstollen mit Marzipanfüllung“ oder „Zimtsterne“ verspricht 😉
Es gilt: Einfach mal ausprobieren!
Nana

Bewertung: 5 von 5 Raben

Drei Lebensläufe, drei Welten: Geschichten von unserer Zukunft auf dem Planeten Erde.
Gruner & Jahr (März 2000)
Gebundene Ausgabe: 216 Seiten
ISBN-10: 3570192415
ISBN-13: 978-3570192412
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Die Autoren begleiten in diesem großformatigen Bildband drei Frauen in den letzten Wochen der Schwangerschaft, bei der Geburt und während der ersten sechs Lebensmonate ihrer Kinder. Das Besondere: Die Frauen kommen aus ganz unterschiedlichen Weltgegenden, beispielhaft für die Lebenssituationen auf unserem Planeten: Hamburg, Hanoi (Vietnam), Musalala (Kenya). Vieles, was uns so selbstverständlich ist, erscheint durch dieses Buch in einem ganz anderen Licht. Da ist das Mittdreißiger Karrierepaar aus Hamburg, das seiner (vielleicht einzigen?) Tochter alles Materielle bieten kann, Schwangerschaft und Geburt medizinisch voll unter Kontrolle. Als Gegenpol die Frau in Kenia, die ihr neuntes Kind erwartet, der Vater immer nur alle paar Monate zu Hause, weil er in der Hauptstadt Nairobi einen Job als Gärtner gefunden hat. Hier steht die (nicht ausgebildete) Dorfhebamme bei der Geburt bei mit ihrem einzigen Hilfsmittel, einer Rasierklinge zum Durchtrennen der Nabelschnur.
Sehr einfühlsam, ohne jede Wertung, schildern die Autoren diese Familiensituationen und Traditionen. In Kapiteln zu Geburt, Lebensmittel und Lehrstunden werden die Familien jeweils parallel dargestellt. In anderen Kapiteln lassen sich die Autoren ganz auf die jeweilige Familie ein.
Eindrucksvoller als der Text sind oft die Fotos: die deutsche Mutter vor einem mit Babygläschen gefüllten Supermarktregal, die kenianische Familie beim kargen Frühstück in der Hütte.
Astrid Ahlers

Bewertung: 5 von 5 Raben

Mit Kindern wachsen Verlag
ISBN-10: 3924195226
ISBN-13: 978-3924195229
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Rebeca Wild beschreibt in ihrem Buch die Entstehung der Pesta in Ecuador, einer aktiven Schule, in die sie und ihr Mann unter anderem Ideen von Montessori, Piaget und Freinet eingebaut haben.

Das erste Kapitel handelt davon, wie sie zusammen mit ihrem Mann in sein Heimatland Ecuador zieht, ihrer beruflichen Entwicklung, den Jahren mit ihrem ersten Sohn und ihrem Entschluss, für ihren zweiten Sohn einen Montessori-Kindergarten zu schaffen.

Mit vielen Geschichten aus dem Kindergartenalltag gespickt, beschreibt sie die Entstehung des Kindergartens sowie daran anknüpfend die Gründung der Primarschule. Im letzten Kapital, das erst den neuen Ausgaben angefügt wurde, nimmt sie Rückschau auf die Zeit seit der Erstveröffentlichung des Buches, in der zusätzlich noch eine Sekundarstufe sowie ein Projekt „Autodidaktische Universität“ ins Leben gerufen wurden.

Das gesamte Buch ist ein Plädoyer für die Möglichkeiten, die in jedem Kind stecken, wenn man ihm die Zeit lässt, sich in seinem Tempo zu entwickeln. Gleichzeitig zeigt sie auf, dass es sich bei einer aktiven Schule nicht einfach um ein grenzenloses Alleinlassen der Kinder handelt. Sie beschreibt, wie sie durch Bereitstellen von Materialien und Aktivitäten, den Kindern Möglichkeiten aufzeigen. Diese Aktivitäten werden aber nur angeboten, ob und wann die Kinder sie annehmen, bleibt ihnen selbst überlassen.

Rebeca Wild zu ihrer Schulform: „Der Hauptunterschied der aktiven Methode besteht darin, dass für uns das Hauptanliegen der Erziehung nicht darin besteht, wie man einem Individuum wissenswerte Inhalte möglichst schnell und schmerzlos einflössen kann. Uns geht es vor allem darum, wie Kinder und junge Menschen in eine sich schnell wandelnde Welt so hineinwachsen, dass ihr Sein und damit ihre Fähigkeiten zu einer positiven Anpassung an neue Lebensumstände durch den Erziehungsprozess nicht geschwächt, sondern vielmehr gestärkt wird. – Die aktive Schule setzt an die Stelle eines allgemein verbindlichen festen Lehrplans die systematische Pflege von erneuerungsfähigen Lernprozessen. Sie will vermeiden, in den Kindern die Illusion zu schaffen, dass Bildung etwas sei, das man in verschiedenen „Stufen“ abschliessen kann, wodurch man es dann vorläufig „geschafft“ hat.“

In zwei Kapiteln erklärt sie, wie Kinder an einer aktiven Schule zum Lesen und Schreiben, respektive Rechnen Zugang finden. Auch ohne Zwang erlernen alle Kinder diese Fähigkeiten. Schrift und Zahlen sind derart in den Alltag eingebaut, dass es keinen Zwang braucht, damit sich die Kinder in ihrem Tempo damit beschäftigen.

Wichtig ist ihr auch, dass die Eltern eine aktive Rolle spielen. An der Pesta verpflichten sich alle Eltern, regelmässig an Sitzungen teilzunehmen und den Alltag der Kinder durch Besuche mitzuerleben.

Das Buch hat mich sehr berührt und ich wünsche mir auch für meine Kinder eine Schule, an der gelebt wird und nicht darauf gewartet, dass das Leben nach der Schule anfängt.

Erziehung zum Sein kann ich jedem empfehlen, der sich für alternative Schulformen interessiert.

Justine

Bewertung: 5 von 5 Raben

Mit Kindern wachsen Verlag
ISBN-10: 3924195226
ISBN-13: 978-3924195229
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Rebeca Wild beschreibt in ihrem Buch die Entstehung der Pesta in Ecuador, einer aktiven Schule, in die sie und ihr Mann unter anderem Ideen von Montessori, Piaget und Freinet eingebaut haben.

Das erste Kapitel handelt davon, wie sie zusammen mit ihrem Mann in sein Heimatland Ecuador zieht, ihrer beruflichen Entwicklung, den Jahren mit ihrem ersten Sohn und ihrem Entschluss, für ihren zweiten Sohn einen Montessori-Kindergarten zu schaffen.

Mit vielen Geschichten aus dem Kindergartenalltag gespickt, beschreibt sie die Entstehung des Kindergartens sowie daran anknüpfend die Gründung der Primarschule. Im letzten Kapital, das erst den neuen Ausgaben angefügt wurde, nimmt sie Rückschau auf die Zeit seit der Erstveröffentlichung des Buches, in der zusätzlich noch eine Sekundarstufe sowie ein Projekt „Autodidaktische Universität“ ins Leben gerufen wurden.

Das gesamte Buch ist ein Plädoyer für die Möglichkeiten, die in jedem Kind stecken, wenn man ihm die Zeit lässt, sich in seinem Tempo zu entwickeln. Gleichzeitig zeigt sie auf, dass es sich bei einer aktiven Schule nicht einfach um ein grenzenloses Alleinlassen der Kinder handelt. Sie beschreibt, wie sie durch Bereitstellen von Materialien und Aktivitäten, den Kindern Möglichkeiten aufzeigen. Diese Aktivitäten werden aber nur angeboten, ob und wann die Kinder sie annehmen, bleibt ihnen selbst überlassen.

Rebeca Wild zu ihrer Schulform: „Der Hauptunterschied der aktiven Methode besteht darin, dass für uns das Hauptanliegen der Erziehung nicht darin besteht, wie man einem Individuum wissenswerte Inhalte möglichst schnell und schmerzlos einflössen kann. Uns geht es vor allem darum, wie Kinder und junge Menschen in eine sich schnell wandelnde Welt so hineinwachsen, dass ihr Sein und damit ihre Fähigkeiten zu einer positiven Anpassung an neue Lebensumstände durch den Erziehungsprozess nicht geschwächt, sondern vielmehr gestärkt wird. – Die aktive Schule setzt an die Stelle eines allgemein verbindlichen festen Lehrplans die systematische Pflege von erneuerungsfähigen Lernprozessen. Sie will vermeiden, in den Kindern die Illusion zu schaffen, dass Bildung etwas sei, das man in verschiedenen „Stufen“ abschliessen kann, wodurch man es dann vorläufig „geschafft“ hat.“

In zwei Kapiteln erklärt sie, wie Kinder an einer aktiven Schule zum Lesen und Schreiben, respektive Rechnen Zugang finden. Auch ohne Zwang erlernen alle Kinder diese Fähigkeiten. Schrift und Zahlen sind derart in den Alltag eingebaut, dass es keinen Zwang braucht, damit sich die Kinder in ihrem Tempo damit beschäftigen.

Wichtig ist ihr auch, dass die Eltern eine aktive Rolle spielen. An der Pesta verpflichten sich alle Eltern, regelmässig an Sitzungen teilzunehmen und den Alltag der Kinder durch Besuche mitzuerleben.

Das Buch hat mich sehr berührt und ich wünsche mir auch für meine Kinder eine Schule, an der gelebt wird und nicht darauf gewartet, dass das Leben nach der Schule anfängt.

Erziehung zum Sein kann ich jedem empfehlen, der sich für alternative Schulformen interessiert.

Justine

Bewertung: 5 von 5 Raben

Herder, Auflage: 2 (März 2006)
ISBN-10: 3451049767
ISBN-13: 978-3451049767
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Bewertung: 5 von 5 Raben

Renate Zimmer ist ausgebildete Sportpädagogin und hat festgestellt, dass viele Kinder sich zu wenig bewegen und daher oft auch ein mangelndes Körperbewusstsein und damit auch wenig Selbstbewusstsein haben. Dies kann sich in Antriebsarmut, Agressivität oder auch Hyperaktivität äußern.
In einigen Übersichtskapiteln zu Entwicklung, Selbstwertgefühl und Wahrnehmung legt sie zunächst theoretische Grundlagen. In den nachfolgenden Kapiteln zeigt sie, wie man die Theorie in die Praxis umsetzt. Dort gibt es viele Spielanregungen (Spielen mit Alltagsgegenständen, Sinneswahrnehmung, Spiele in der Natur). Zum Schluss geht sie noch auf Auffälligkeiten ein und wie man diesen begegnen kann.
Vor allem die Spielanregungen sind sehr zahlreich, leider fehlen dort Altersangaben. Aber alles in allem verdient dieses Buch ein sehr gut. Es ist auch nicht zu theoretisch gehalten, sondern immer gut verständlich geschrieben.
Elly

Bewertung: 5 von 5 Raben